Journalistisches Genre: Das Interview als Darstellungsform des Journalismus

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Teil 1: Definition und Interviewarten

Das Interview ist ein gängiges Instrument des Journalismus, das wir aus nahezu allen Medienformaten kennen. Mit einem Interview lassen sich Inhalte lebendiger und authentischer darstellen als beispielsweise mit einem Bericht. Es bietet im Vergleich zu anderen Darstellungsformen einzigartige Möglichkeiten, Inhalte ansprechend und unterhaltsam zu präsentieren, vor allem dann, wenn es eben nicht nur um reine Information geht. Es ist authentisch, weil es eine persönliche Begegnung und somit einen Ausschnitt der Wirklichkeit präsentiert. Ziel ist es, in einer möglichst unterhaltsamen Art, Wissen, Meinungen und Denkweisen aufzuzeigen. Damit ist das Interview eine in allen Medien beliebte Form, die nicht nur dazu dient, Sachverhalte darzustellen und Informationen zu liefern, sondern auch dazu, Personen und Persönlichkeiten zu präsentieren.

In unserem ersten Teil zum Thema geht es um die Frage nach der Definition. Was genau ist ein Interview, welche Interviewarten gibt es und wie unterscheiden sie sich voneinander?

1. Was genau ist eigentlich ein Interview?

Eigentlich weiß doch jeder, was ein Interview ist, oder? Zumindest erkennt jeder ein Interview, wenn er es sieht oder liest. Versucht man sich aber an einer ad hoc-Definition, wird klar, dass es doch gar nicht so einfach ist. Was macht ein Interview zu einem Interview? Wie unterscheidet es sich beispielsweise von einem Gespräch? Welche Rollen spielen die Interviewpartner und wie ist ihr Verhältnis zu einander?
Die Schwierigkeit einer Definition liegt zum Teil daran, dass das Interview zu ganz unterschiedlichen Zwecken genutzt wird und es zahlreiche verschiedene Formen von Interviews sowie viele verwandte Gattungen gibt. Interviews können beispielsweise als reine Methode der Recherche dienen, etwa zur Informationsbeschaffung für eine Reportage, einen Bericht oder für andere geplante Projekte. Das Rechercheinterview ist eine somit eine Befragung, deren Ergebnis, nicht die Durchführung selbst, zählt. Auch sind Interviews kein rein journalistisches Phänomen. Interviewartige Befragungen finden in den unterschiedlichsten Lebensbereichen statt, etwa in Prüfungssituationen in der Schule, beim Arzt, auf dem Amt, usw. Im Journalismus kann das Interview aber auch als eigene Darstellungsform, als sogenanntes „geformtes Interview“ genutzt werden. Im Gegensatz zum Rechercheinterview ist dabei die Durchführung, also der tatsächliche Prozess der Informationsbeschaffung gleichzeitig das Ziel. Geformte Interviews finden sich in allen Medien, ob audiovisuell wie im Fernsehen, auditiv wie im Radio, oder in schriftlicher Form in den Printmedien. Trotz vielfältiger Gestaltungsmöglichkeiten gibt es Merkmale, die alle geformten Interviews kennzeichnen. Für einen Überblick zeigen wir Ihnen hier die Hauptmerkmale:

Erkennbare Gesprächssituation
Das geformte Interview ist stets als Gesprächssituation erkennbar, d.h. der Frage-Antwort-Verlauf wird realistisch, meist chronologisch, wiedergegeben. Aspekte wie Ort und Zeit werden kenntlich gemacht. Eine erkennbare Gesprächssituation ist ein wichtiger Lieferant von Authentizität und beeinflusst die Glaubhaftigkeit des Interviews.

Kommunikatives Rollenspiel
Ein Interview ist nicht einfach nur ein Gespräch zwischen zwei Personen. Für Interviews gelten, wie für andere Darstellungsformen auch, festen Regeln und Konventionen. Vor allem  die Beziehung zwischen den Interviewpartnern ist von vornherein vorgegeben – im Gegensatz zu einem Gespräch unter Kollegen, Freunden, etc. Der Interviewende bestimmt und stellt die Fragen, lenkt ein, unterbricht und steuert somit den gesamten Gesprächsverlauf.

Doppelte Aussageleistung
Von den klassischen Darstellungsformen des Journalismus ist das Interview die mit der größten Transparenz. Der Hörer bzw. Leser des Interviews erhält einen direkten Zugang zur Produktion des Geäußerten. Dadurch wird ihm nicht nur vermittelt, was gesagt wird, sondern auch, wie es gesagt wird. Ein Interview ist somit von einer doppelten Aussageleistung gekennzeichnet.

Zweifacher Informationswert
Die Aussagen bleiben unmittelbar mit der Person, die sie getroffen hat, verbunden. Damit liefern sie nicht nur Informationen über den Interviewgegenstand, sondern auch über die Person selbst. Sie haben also einen zweifachen Informationswert.

Freiwillige Teilnahme
Anders als bei einem polizeilichen Verhör, in dem ja auch eine feste Rollenverteilung  zwischen Befragten und Fragenden herrscht, werden Interviews immer auf freiwilliger Basis geführt.

2. Interviewformen

Der Journalismus unterscheidet grob zwei Formen von Interviews: Das Sachinterview und das Personeninterview. Je nach Form stellen sich unterschiedliche Aufgaben an die Gestaltung.

Das Sachinterview

Im Mittelpunkt des Sachinterviews steht ein Sachverhalt, der Anlass und Gegenstand des Interviews ist. Das Interview dient dann beispielsweise der Aufklärung oder Erläuterung eines Phänomens oder eines Ereignisses. Für Sachinterviews werden in der Regel Experten als Interviewpartner hinzugezogen. „Expertise“ meint hier aber nicht zwangsläufig eine berufliche oder akademische Qualifikation. Wichtig ist vielmehr, dass die Kompetenz des Interviewten deutlich wird. Warum kann ausgerechnet die ausgewählte Person Wissenswertes zum Thema beitragen? Welche Erfahrungen qualifizieren sie? Diese Aspekte müssen geklärt werden, noch bevor es um den eigentlichen Interviewgegenstand geht. Erst dann folgt die Aufklärung, die zentrale Intention des Interviews. Worum geht es eigentlich? Welche Information benötigt der Hörer/Leser, um den Sachverhalt richtig zu verstehen. Wie bewertet der Experte den Sachverhalt? Schließlich sollte dieser auch eine Einordnung des betreffenden Interviewgegenstands liefern können. Wie etwa bewerten andere (Experten) den Sachverhalt? Welche Aspekte beeinflussen den Sachverhalt und welche Konsequenzen lassen sich aus der Aufklärung ziehen? Folgende drei Aufgaben ergeben sich damit für ein Sachinterview:

  1. Nachweis der Kompetenz des Interviewten
  2. Darstellung, Aufklärung und Bewertung des thematisierten Sachverhalts
  3. Einordnung in einen größeren Kontext

Das Schwierige an Sachinterviews ist es, die richtige Mischung aus Expertise und Unterhaltung zu erzeugen. Sachinterviews laufen Gefahr, durch Fachchinesisch oder ausufernde Erklärungen trocken und abgehoben zu wirken. Im schlimmsten Fall klären sie erst gar nicht auf, sondern schaffen nur noch mehr Fragen. Für den Interviewer bedeutet dies, laufend Entscheidungen treffen zu müssen. Seine Fragen sollten immer aus der Perspektive des potentiell unwissenden Lesers gestellt werden und auf einen greifbaren Nutzen abzielen. Wenn es zu fachsprachlich wird, muss er nachhaken, wenn Ausschweifungen drohen, muss er den Experten wieder auf den für den Hörer bzw. Leser relevanten „Pfad“ zurückführen.

Das Personeninterview

Bei einem Personeninterview steht kein Sachverhalt, sondern die interviewte Person selbst im Mittelpunkt. Sie ist das Thema des Interviews. Die Äußerungen zielen auf die Selbstdarstellung, im Boulevardbereich nicht selten auf die Selbstentblößung, des Befragten ab.
Natürlich werden auch in Personeninterviews Sachverhalte und Ereignisse thematisiert, allerdings liefern diese in erster Linie den Gesprächsstoff. Worauf es hier ankommt ist die persönliche Stellungnahme, die individuellen Äußerungen in Bezug auf das Ereignis. Sie sollen die Denkweisen und Handlungsmuster der befragten Person erkennen lassen. Damit verbunden ist natürlich immer eine gewisse Preisgabe von Intimität. Personeninterviews sind deshalb in gewisser Weise heikel. Sie sind eine Gradwanderung für den Interviewer, der einerseits natürlich möglichst tiefe Einblicke in die Persönlichkeit des Interviewten schaffen will, dafür aber andererseits nicht riskieren darf, dass sich dieser auf den Schlips getreten oder gar bedrängt fühlt. Für gelingende Personeninterviews sind Vorgespräche, in denen die persönlichen Grenzen des Interviewten abgeklärt werden, besonders wichtig.

Mischformen

Neben dem reinen Sachinterview und dem reinen Personeninterview kommen häufig auch Mischformen vor, beispielsweise, wenn ein Ereignis im direkten Zusammenhang mit der interviewten Person steht. Der innere Zusammenhang zwischen Person und Ereignis wird dann zum eigentlichen Thema des Interviews. Der Interviewte ist dabei weder nur Informant noch dient das Interview allein seiner Selbstcharakterisierung. Nach einer Preisverleihung etwa ist ja nicht nur der Preisträger als Person interessant, sondern natürlich auch die Leistung, für die er den Preis erhalten hat und die Bedeutung der Auszeichnung für den Preisträger. Es findet also eine Verschränkung von Gegenstand bzw. Ereignis und Person statt. Auch Wissenschaftler sind als Person in der Regel nur im Zusammenhang mit ihrer Arbeit interessant. Die Selbstdarstellung geschieht über die Äußerungen zu konkreten, mit der Person in direktem Zusammenhang stehenden Ereignissen. Was hier von besonderem Interesse ist, sind Meinungen, Ansichten und Einschätzungen. Deshalb werden solche „verschränkten“ Interviews häufig auch als „Meinungsinterviews“ bezeichnet.

3. Interviewpartner – eine Typisierung

Eine der wichtigsten Fragen, die sich bei der Planung eines Interviews stellt, ist die nach dem passenden Interviewpartner. Die Wahl des Interviewpartners entscheidet nicht nur darüber, wie ergiebig und interessant das Interview werden kann, sondern auch darüber, welche Art des Interviews sich überhaupt realisieren lässt. Im Journalismus werden deshalb verschiedene Typen von Interviewpartnern kategorial unterschieden. Die wichtigsten stellen wir Ihnen im Folgenden vor:

Das Experteninterview

Das Experteninterview ist die informativste und objektivste Interviewform. Es dient fast ausschließlich der Auf- bzw. Erklärung von Vorgängen oder Sachverhalten. Die fachliche Kompetenz und die Unbefangenheit des Befragten spielen die ausschlaggebende Rolle für Glaubwürdigkeit und Qualität des Interviews. Der Experte berichtet objektiv über den thematisierten Gegenstand und bleibt dabei stets in seiner distanzierten Rolle.
Herausforderung: Experteninterviews streben meist nach einem populärwissenschaftlichen Wert, d.h. durch sie soll einem weitgehend aus Laien bestehenden Publikum Fachwissen vermittelt werden. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Kommunikation. Gerade Experten, die wenig oder gar keine Medienerfahrung mit sich bringen, neigen zu fachsprachlichen Formulierungen und Spezifizierungen, die dem Leser entweder erst gar nicht verständlich oder aber für ihn bedeutungslos sind, da sie ohne konkreten Bezug zu dessen Lebenswelt bleiben.
Voraussetzung: Der Interviewer muss sich seinerseits so viel („Fach“)-Wissen angeeignet haben, dass er zum einen das Interview mühelos in die von ihm gewünschte Richtung lenken kann. Abschweifungen und irrelevante Spezifizierungen muss er erkennen und ihnen entgegensetzen. Zum anderen muss er Falschaussagen entlarven können. Des Weiteren muss er stets in die Rolle des Laien schlüpfen. Seine Fragen stellt er aus der Perspektive des Lesers. Dafür muss er sein persönliches Wissen ausblenden und sich stets fragen, welche Unklarheiten für den Leser entstehen könnten. Es geht aber nicht nur darum, die Informationen verständlich zu überbringen. Ziel ist es, dem Leser einen unmittelbaren Nutzen der gelieferten Information aufzuzeigen. Die Fragen muss der Interviewer also stets auf leserrelevante Aspekte ausrichten.

Das Interview mit Verantwortlichen

Interviews mit Verantwortlichen sind immer Mischformen aus Personen- und Sachinterview. Das Ziel ist nicht die objektive Darstellung bzw. Ausklärung des Interviewgegenstands, sondern die subjektive Sichtweise des Verursachers und somit auch seine indirekte Selbstdarstellung. Der Interviewpartner ist im Gegensatz zum Experten Teil des Themas und somit im hohen Maße befangen.
Schwierigkeit: Ein Interview mit Verantwortlichen verlangt eine intensive Vorbereitung. Dem Befragten ist natürlich in erster Linie daran gelegen, dass er in möglichst gutem Licht dasteht und, je nach Brisanz des Interviewgegenstandes, vielleicht weniger, dass die Beweggründe seines Handelns bis ins Details offengelegt werden. Auch er wird sich dementsprechend intensiv auf das Interview vorbereitet und wohlüberlegte Antworten parat haben. Hinzu kommt: Je bedeutender der Entscheidungsträger, desto medienerfahrener ist er in der Regel. Rhetorisch geschulte Medienprofis verstehen es, sich auch in heiklen Situationen positiv darzustellen. Hier muss der Interviewer kontern können. Dabei geht es gar nicht unbedingt um Bloßstellung, sondern darum, ein authentisches und umfassendes Bild des Befragten in Bezug auf den von ihm verursachten Sachverhalt zu schaffen.

Das Zeugeninterview

Wer Zeugen interviewt, will unmittelbare Emotionen einfangen und dem Leser einen besonders lebendigen Zugang zum Geschehnis bieten. Im Gegensatz zum Verantwortlichen ist der Zeuge klassischerweise nur passiv am Geschehen beteiligt. Die meisten Zeugen sind zufällig am Ort des Geschehens und werden, sofern sie nicht die einzigen Zeugen sind, auch zufällig für das Interview ausgewählt. Dementsprechend sind nur die wenigsten von ihnen medienerfahren. Ihre Aussagen sind meist spontan und sehr subjektiv. Aber genau das ist gewollt, denn es eröffnet eine besonders authentische Perspektive. Allerdings bringt die Medienunerfahrenheit auch Schwierigkeiten mit sich. Gepaart mit Aufregung und eventuell fehlendem rhetorischen Geschick führt sie schnell zu missverständlichen oder wirren, verschwommenen Schilderungen. Im schlimmsten Fall lassen sich die Interviews nicht mehr verständlich aufbereiten. Für den einen oder anderen lebendigen O-Ton eignen sie sich aber selbst dann sicher noch.

Das Prominenteninterview

Interviews mit Prominenten dienen in erster Linie der Selbstdarstellung des Befragten. Die Einstellung des Lesers gegenüber dem Interviewten ist meist in irgendeiner Form emotional behaftet. Der Prominente ist Objekt der Bewunderung oder aber der Abneigung und wird genau deswegen zum Interviewgegenstand gemacht. Das Ziel vieler Interviews ist es, den Prominenten von seinem Podest herabsteigen zu lassen und ihn als einen „Menschen wie du und ich“ zu präsentieren. Die Schwierigkeit liegt dabei in der geschickten Verschränkung von Star-Charakter und Alltagsmensch. Anders gibt es aber auch Interviews, die genau das Gegenteil bezwecken, indem sie die besonders außergewöhnliche Persönlichkeit des Befragten aufzuzeigen versuchen. Die Schwierigkeit bei allen Prominenteninterviews ist es, möglichst unverstellte Antworten zu bekommen. Gerade prominente Persönlichkeiten versuchen gerne, das Interview zu ihrer Bühne zu machen, auf der sie „performen“ können. Der Interviewer benötigt Geschick und Menschenkenntnis, um sein Gegenüber dazu zu bringen, seine unverstellte Persönlichkeit preiszugeben. Manchmal muss er dafür sogar in die Trickkiste greifen.

In unserem zweiten Teil zur Beitragsreihe Interview werden wir für Sie die Praxis etwas unter die Lupe nehmen und Ihnen wertvolle Tipps für die Vorarbeit und die Durchführung eines Interviews liefern.

 

5 thoughts on “Journalistisches Genre: Das Interview als Darstellungsform des Journalismus

  • 3. Dezember 2015 at 11:05
    Permalink

    Lieber Herr Grahl,

    die Blogreihe zum Jornalismus soll Neugierigen einen (möglichst interessanten) Eindruck von der journalistischen Textarbeit geben. Für die Recherche verwende ich Fachliteratur (z.B. von Michael Haller). Ich möchte daraus aber keine wissenschaftliche Arbeit machen à la “Haller unterscheidet folgende Aspekte: …”. Über eine Art Bibliographie mit Vorschlägen zur Fachliteratur (für die gesamte Reihe) könnte man aber tatsächlich nachdenken. Vielen Dank für diesen Anstoß.

    Liebe Grüße
    Marieke Einheuser

  • 3. Dezember 2015 at 11:04
    Permalink

    Lieber Herr Umlauf,

    vielen Dank für Ihre Eindrücke aus dem journalistischen Arbeitsalltag.
    Da zeigen sich einmal mehr die Spannungen zwischen “Theorie” und Praxis. Dass ein Interviewpartner gleich mehrere Rollen übernimmt, ist bei bestimmten Interviewtypen sicherlich gang und gäbe. Dennoch gibt es meistens eine dominierende Rolle, die vom Informationsziel des Interviews abhängt, oder es finden Übergängen von einer in die andere Rolle statt. Ich denke, es ist wichtig, die verschiedenen Rollen separat anzuschauen, um sie überhaupt erkennen zu können.

    Liebe Grüße
    Marieke Einheuser

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  • 30. November 2015 at 09:45
    Permalink

    Die Journalismusbeiträge gefallen mir gut. Doch vermisse ich die Quellenangaben.

  • 28. November 2015 at 10:44
    Permalink

    Danke, Frau Einheuser,

    für diese sehr detaillierte Darstellung: Sie erinnert mich an den Job, den ich viele Jahre gemacht habe. Im konkreten Arbeitsalltag eines Journalisten vermischen sich diese Formen allerdings noch mehr, als Sie es darstellen.

    Nehmen wir als Beispiel den Brandanschlag auf eine Asylbewerber-Unterkunft. Sie reden dann als Lokalredakteur mit den Betroffenen, den Pressesprechern von Feuerwehr, Polizei und Staatsanwaltschaft, mit dem (Ober)Bürgermeister oder Landrat und vielleicht noch mit einem Landtags- oder Bundestagsabgeordneten aus dieser Region sowie haupt- oder ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern.

    Sie Alle sind Zeugen, Opfer, Experten, Sachkundige, Betroffene, Prominente und vieles Mehr in einem. Und jeder kocht das “eigene Süppchen”. Die Flüchtlingshelfer stellen die Situation für Asylbewerber besonders dramatisch dar, der Bürgermeister präsentiert sich als Law- and Order-Persönlichkeit. Der Landtagsabgeordnete ist stockkonservativ und redet von schärferen Kontrollen, der Bundestagsabgeordnete aus einer anderen Partei redet von den Ursachen der Flucht, die wir durch unsere Politik selbst mitverschuldeten. So sieht’s im Alltag aus.

    Gespannt auf Folge zwei grüßt die content.de-Gemeinde
    Peter Umlauf

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