Tipps zum Schreiben – Teil 6: Keywordvorgaben stressfrei und effektiv umsetzen

Für die einen sind sie ein notwendiges Übel, für andere stellen sie ein wichtiges Hilfsmittel dar, um beim Texten einen roten Faden zu wahren: In diesem Teil unserer Artikelserie „Tipps zum Texten“ beschäftigen wir uns mit der effektiven Umsetzung von Keywordvorgaben.

Wir betrachten in diesem Artikel:

  • allgemeine Textertipps zum Umgang mit Keywords und Keyworddichten,
  • Möglichkeiten, bestimmte Schwierigkeiten mit Keywords zu umschiffen, sowie
  • Gelegenheiten, wie Sie als Autor im Hinblick auf Keywordvorgaben Bonuspunkte bei Ihren Auftraggebern sammeln können.

Los geht’s!

 

1. Allgemeine Tipps zum Umgang mit Keywords

Versuchen Sie, die geforderten Keywords in der gewünschten Dichte von Anfang an ganz natürlich in Ihren Schreibfluss aufzunehmen. Überprüfen Sie immer wieder, ob Sie die geforderte Keyworddichte bei der Fertigstellung eingehalten haben werden – das content.de-System rechnet für Sie in Echtzeit mit.

Das mag für einige Autoren eine Selbstverständlichkeit sein. Anderen Autoren könnte es aber dabei helfen, eine besondere Schwierigkeit mit Keyworddichten zu umgehen: Wenn Sie nämlich zunächst einfach „drauflos“ schreiben und erst im Nachhinein prüfen, ob die angestrebte Dichte erreicht ist, kann es schwierig sein, die fehlenden Keywords nachträglich in den eigentlich fertigen Text einzufügen. Diese „künstlichen“ Keyword-Platzierungen können den Lesern schnell auffallen und stören den Lesefluss. Die passende Keyworddichte sollte also nicht exklusiv Aufgabe der Nachbearbeitung sein, sondern lieber (ähnlich wie die Vorgabe einer bestimmten Tonalität oder Struktur) mit in den Schreibprozess selbst einbezogen werden.

 

  • Die Keywords möglichst gleichmäßig im Text verteilen

Achten Sie auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Keywords. Wenn Sie beim Schreiben auf Teufel komm raus versuchen, Ihr Keyword an jeder möglichen Stelle einfließen zu lassen, kann es schnell passieren, dass der erste Teil des Textes eine überdurchschnittlich hohe Keyworddichte hat, während das Keyword im Rest des Textes fehlt. Gerade bei anspruchsvolleren Keywordphrasen stört dies nicht nur die Leser, sondern kann auch von den Suchmaschinen als unnatürlich und somit negativ bewertet werden.

Ähnliches gilt, wenn das Briefing mehrere Keywords im Text vorsieht. Vermeiden Sie, dass die SEO-Keywords jeweils für sich geballt nur in eigenen Absätzen zu finden sind. Es lässt sich häufig nicht umgehen, dass sich einzelne Absätze mit eigenen Themenschwerpunkten befassen. Dennoch ist es nicht zu empfehlen, dass beispielsweise Keyword 1 nur im ersten Absatz verwendet wird, Keyword 2 nur im zweiten, usw. Bemühen Sie sich um eine ansprechende Vermischung der Keywords. Es gilt, eine Balance zu halten zwischen der thematischen Gewichtung einzelner Absätze einerseits und der Berücksichtigung aller Keywords andererseits.

Mit etwas Übung werden Sie schnell eigene Tricks entwickeln, dieser Vorgabe nachzukommen. Bezeichnet beispielsweise Keyword 1 eine Produktkategorie und Keyword 2 ein Produkt aus dieser Kategorie, lassen sich diese beiden Keywords einfach miteinander verbinden, indem die Beziehung zwischen den beiden Begriffen dargestellt wird. Gibt es eine deutliche Abgrenzung zwischen den einzelnen Keywords, können Sie auch das in Ihrem Text mit aufnehmen, um eine Vermischung zu gewährleisten. Beispiel: „Anders als [Keyword 1] ist [Keyword 2] besonders geeignet für XYZ“. Übung macht den Meister.

Haben Sie eigene Tipps und Tricks aus Ihrem Erfahrungsschatz, den Sie mit anderen Autoren teilen können? Wir freuen uns über Ihre Beteiligung in den Kommentaren!

 

2. Mögliche Schwierigkeiten sinnvoll lösen

  • Falsch geschriebene Keywords

Wenn die zu verwendenden Keywords von Ihrem Auftraggeber mit einem Rechtschreibfehler angefordert werden, sollten Sie sich sofort mit dem Auftraggeber oder dem content.de-Team in Verbindung setzen und den Fehler melden. Beachten Sie dabei aber, dass Sie keine garantiert rechtzeitige Rückmeldung erwarten können, wenn Sie Ihre Nachricht zu kurzfristig oder am Wochenende absenden. Im Zweifelsfall reichen Sie den Text mit Rechtschreibfehler ein – dies sollten Sie Ihren Auftraggeber dann aber dringend wissen lassen!

Werden zusammengesetzte Wörter in Form einer auseinandergeschriebenen Keywordphrase gefordert, obwohl sie nach der aktuellen Rechtschreibung zusammengeschrieben sein müssten (z.B. „Karosserie Teile“ statt „Karosserieteile“), gilt: Fragen kostet nichts. Wenn Sie meinen, dass es sich um einen Fehler handeln könnte, erkundigen Sie sich ruhig beim Auftraggeber. Eventuell stammt das Wort in dieser Form aus einer Keywordanalyse – in diesem Fall sollte es entsprechend übernommen werden. Selbst in diesem Fall ist die Kontaktaufnahme dann kein Problem, zumal sie Interesse und Aufmerksamkeit Ihrerseits signalisiert.

Genau dafür ist das Nachrichtensystem da: Beiden Parteien wird optimal geholfen. Der Auftraggeber wird gegebenenfalls auf einen Fehler hingewiesen und kann ihn so umschiffen, während der Autor sich aktiv in das Projekt einbindet und negative Bewertungen abwenden kann.

 

  • Die Keyworddichte ist zu hoch

Ab und an werden in Textaufträgen schwierig umsetzbare und/oder zu hohe Keyworddichten gefordert. Es ist in diesen Fällen definitiv KEINE Lösung, den Fließtext zu schreiben und die fehlenden Keywords einfach mehrfach unter den fertiggestellten Artikel zu platzieren. Dies sind zwar sicherlich Einzelfälle. Dennoch der Hinweis: Die Keyworddichte bezieht sich selbstverständlich auf den zu erstellenden Fließtext und nicht auf das Formular, das Sie einreichen. Es bietet sich an, lieber in Kontakt mit dem Auftraggeber zu treten und diesen auf die hohe Keyworddichte hinzuweisen. Dann gibt es zwei mögliche Szenarien.

Entweder: Die Keyworddichte wurde bewusst so hoch gewählt, auch wenn dies nicht der aktuellen SEO-Ausrichtung entspricht. Auch wenn der fertige Text dann alles andere als organisch wirkt und Sie die Entscheidung Ihres Auftraggebers nicht für sinnvoll halten, haben Sie diese Vorgabe dennoch einzuhalten. Ihre Verantwortlichkeit besteht nämlich nicht darin, den Text entgegen dem Briefing nach geltenden SEO-Richtlinien zu verfassen, sondern darin, Ihrem Auftraggeber genau das zu liefern, was er bestellt. Nur weil kurze Haare bei Männern aktuell im Trend liegen, heißt das schließlich nicht, dass ein Kunde beim Friseur nicht auch einen Haarschnitt für mittellanges Haar bekommen kann.

Wenn Sie Ihren Auftraggeber explizit darauf hinweisen, dass der eingereichte Text aufgrund der geforderten Keyworddichte unleserlich ist, können Sie nicht mehr gerechtfertigterweise negativ in puncto Lesbarkeit bewertet werden. Fühlen Sie sich von Ihrem Auftraggeber ungerecht behandelt, kontaktieren Sie bitte den content.de-Support. Beachten Sie außerdem immer, ob Sie dem Ganzen unter Umständen entgegensteuern können, indem Sie die möglichen Stoppwörter – sofern laut Briefingvorgaben zulässig – sinnvoll einbinden. Auch bei einer hohen Keyworddichte können Sie damit mehr Abwechslung in Ihren Text bringen und ihn so organischer wirken lassen.

Oder: Es kann tatsächlich vorkommen, dass die hohe Keyworddichte ausversehen gefordert wurde – beispielsweise, wenn neue Auftraggeber die Vorgaben für die Keyworddichte nicht als Prozentangaben, sondern als absolute Zahlen missverstehen. Wenn Sie Ihren Auftraggeber in diesem Fall darauf hinweisen und ihn somit auch über das Erstellen seiner Texte hinaus bei seinem Projekt unterstützen, können Sie sich sicherlich auch über eine gute Bewertung in der Kategorie Kommunikation freuen. Und wer weiß – vielleicht sichern sich Autoren, die so offensichtlich mitdenken, ja auch gleich die eine oder andere Direct Order? Dies bringt uns zu den verschiedenen Möglichkeiten, durch einen geschickten Umgang mit Keywords beim Auftraggeber zu glänzen.

 

3. Bonuspunkte beim Auftraggeber sammeln

  • Keyword-Feedback aus Autorensicht anbieten

Eine sinnvolle Rückmeldung an den Auftraggeber ist immer gern gesehen. (Aber: Übertreiben Sie es nicht! Eine Nachricht à la „Guten Tag, ich habe gerade den Text für Sie eingereicht. MfG Ihr Autor“ sichert Ihnen längst keine gute Bewertung für Ihre Kommunikation. Die Betonung liegt auf „sinnvolle Rückmeldung“). Dies gilt zwar in vielerlei Hinsicht, gerade bei Keywords kann das aber besonders wertvoll sein.

Für Auftraggeber ist es oft schwer einzuschätzen, wie einfach oder schwierig die Vorgaben umzusetzen sind. Denn Keywords vorzugeben ist immer etwas anderes, als diese Keywordvorgaben tatsächlich in einem Text umzusetzen! Geben Sie Ihrem Auftraggeber doch einfach mal Feedback darüber, wenn Ihnen beispielsweise die Vorgaben in einem bestimmten Auftrag schwergefallen sind. So bieten Sie ihm sozusagen einen Insider-Blick aus Texterperspektive an. Für den Auftraggeber bedeutet das unter Umständen eine Möglichkeit, in Zukunft bessere Texte zu bestellen, und als Autor können Sie positiv auffallen. Selbstverständlich ist dafür aber ein freundlicher Ton notwendig: Sie müssen übermitteln, dass Sie ein aufrichtiges Interesse daran haben, die Zusammenarbeit fruchtbarer zu gestalten. Erwecken Sie den Eindruck, bloß meckern zu wollen, haben Sie Ihre Chance auf einen positiven Eindruck schnell verspielt.

 

  • Eigenständig auch verwandte Keywords sinnvoll einbinden

Für die Kirsche auf dem Sahnehäubchen können Sie selbstständig noch verwandte Begriffe im Text verwenden, die zum geforderten Keyword passen. So können Sie Ihren Auftraggeber wissen lassen, dass der Text nicht „nur“ auf das Keyword hin optimiert ist, sondern (ähnlich wie nach einer WDF*IDF-Analyse) in gewisser Weise gleich auf einen semantischen Raum, der mit ihm verbunden ist. Damit bieten Sie eine Leistung an, die über das hinausgeht, was der Auftraggeber bestellt hat. Zwar wird Ihnen dies nicht vergütet, dennoch können Sie bei Ihrem Auftraggeber einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Dabei gilt natürlich, dass der Text nach wie auf das Keyword fokussiert sein muss! Wenn Sie nach verwandten Suchbegriffen suchen, sollten Sie stets dennoch einen Bezug auf das Hauptkeyword sicherstellen. Sollten Sie zum Beispiel einen Text über Skateboards schreiben und sprechen im Text auch mehrmals Inline-Skates und BMX an, verschieben Sie den Fokus unerwünschterweise von Skateboards im Konkreten auf Sportgeräte für den Skatepark im Allgemeinen. Sie könnten aber stattdessen bestimmte Skateboarddisziplinen (wie zum Beispiel Street, Pool oder Freestyle) oder Bauteile erwähnen, um den optimierten Raum zu vergrößern, während Skateboards nach wie vor im Mittelpunkt stehen.

Versuchen Sie zuletzt auch, die Keywords auch im Plural bzw. im Singular zu verwenden, um den Text natürlicher wirken zu lassen. Ist beispielsweise das Keyword „Falltor“ acht- bis dreizehnmal im Text gefordert, müssen Sie nicht unbedingt dreizehnmal „Falltor“ schreiben – wie wäre es stattdessen achtmal mit „Falltor“ und fünfmal mit „Falltore“? Auch Akkusative, Genitive oder Dative sind gern gesehen und erwecken ein organischeres Textbild. Da bei content.de flektierte Formen der Keywords nicht mitgezählt werden, sollten Sie diese Vorgehensweise aber nur sparsam anwenden, um den Text nicht zu überfüllen. Das gefällt den Lesern, das gefällt Google, und das gefällt deswegen auch dem Auftraggeber.

 

Gehen Sie so geschickt mit den geforderten Keywords um, wird aus einer unbeliebten Arbeitsvorgabe schnell eine Chance für Sie, das Maximum aus Ihren Aufträgen herauszuholen!

 

5 thoughts on “Tipps zum Schreiben – Teil 6: Keywordvorgaben stressfrei und effektiv umsetzen

  • 8. Oktober 2016 at 20:54
    Permalink

    Super gestalteter Beitrag für mich.

    Jedoch: In dem Absatz vor der Überschrift des Punkt 3, wurde ausversehen aus Versehen zusammen geschrieben.

    Auch für Sie noch einen angenehmen Tag.

    Freundliche Grüße
    Hans

  • 3. Dezember 2015 at 07:05
    Permalink

    5***** Sterne, besser kann man es nicht beschreiben.
    LG vom Niederrhein
    Derk

  • 20. September 2013 at 00:24
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    Sehr schöner Beitrag, dankeschön!

    Keywordlastige Aufträge übernehme ich gern mal zwischendurch als herausfordernde Fingerübung und bin immer wieder erstaunt, welche durchaus lesenswerten Beiträge ein Texter (also ich) zustande bringt.

    Schwierig wird es erst, wenn ein mit Schlagwörtern überfüllter Text gewünscht, sorgfältig, auf Lesbarkeit bedacht und mit Synonymen angereichert geschrieben wird und der Zähler bei der Abgabe jubiliert, weil alle Keywords perfekt untergebracht sind. Doch plötzlich hagelt es Revisionen, denn im Briefing verstecken sich zahlreiche Keyword-Anforderungen, die der Auftraggeber zusätzlich wünscht und selbstbewusst einfordert, obwohl diese Wortkombinationen nicht automatisch gezählt werden. Der Wunsch “Ergänzen Sie bitte die gewünschten Phrasen” bedeutet für mich im Klartext “Pappen Sie die Wortgruppen einfach irgendwo rein, wo es einigermaßen passt”.

    Liebe Auftraggeber und Texteinkäufer, da blutet jedes Autorenherz – das geht so nicht!

  • 24. August 2013 at 10:40
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    Vielen Dank für den interessanten Artikel. Keywords richtig unterzubringen ist nicht immer leicht, doch aus Erfahrung weiß ich, dass hier tatsächlich Übung den Meister macht. Wenn ich ein falsch geschriebenes Keyword entdecke, übernehme ich es im Text in der korrekten Schreibweise. Unter den Text setze ich es dann in der minimal geforderten Anzahl. Den Auftraggeber/ die Auftraggeberin informiere ich natürlich über meine Vorgehensweise. So können nach Annahme die falsch geschriebenen Keywords unter dem dem Text entfernt werden.

    Manchmal ist eine unkorrekte Schreibweise erwünscht. Ich mag AuftrageberInnen, die schon im Briefing darauf hinweisen, dass ihnen die falsche Schreibweise bewusst ist. Im Zweifellsfall frage ich natürlich nach. Echte Fehler erkenne ich meist auf den ersten Blick. In der Regel sind es Buchstabendreher oder Flüchtigkeitsfehler.

  • 23. August 2013 at 15:47
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    Danke für die Tipps, die Beiträge lese ich immer gerne. Bei fehlerhaften Keywords gehe ich meistens wie folgt vor: Kontaktiere den Auftraggeber, schreibe im Textkörper die Keywords richtig und unter dem Text – fehlerhafte Keywords um die Abgabe des Textes zu ermöglichen. Bisher erwies es sich immer als eine gute Lösung.

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