Schreiben lernen: 5 Tipps für gute Texte

Fotolia - Vintage background with quill pen and inkwell on table© brat82

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In der Grundschule werden wir mit drei elementaren Fertigkeiten ausgestattet: Rechnen, Lesen und Schreiben. Schon früh zeichnet sich ab: Der eine kann dies besser, der andere das. Wer Probleme mit dem Rechnen oder dem Lesen hat, fällt im späteren Alltag auf den ersten Blick kaum auf. Für das Rechnen gibt es Taschenrechner und Lesen passiert sowieso meistens still. Beim Schreiben kann es da allerdings schnell eng werden. Wer sich schriftlich nicht ausdrücken kann und womöglich noch erhebliche Defizite in der Rechtschreibung aufweist, rückt sich selbst in kein gutes Licht.

Besonders kritisch wird es, wenn jemand mit Texte schreiben sein Geld im Nebenjob zuhause verdienen möchte. Zugegeben, nicht jeder kann ein hochkarätiger Journalist werden. Ein gewisses Talent, ein bestimmtes Maß an Sprachgefühl sowie gute Recherchefähigkeiten sind notwendig, um ein richtig guter Schreiber zu werden.

Geht es jedoch darum, einen verständlichen, ansprechenden Text zu schreiben, reicht es meistens schon, ein paar ganz einfache Regeln zu beachten. Grundvoraussetzung ist dabei natürlich die Beherrschung der deutschen Rechtschreibung und Grammatik.

Hier sind fünf grundlegende Tipps zum Thema: “Texte schreiben lernen”.

1. Bereiten Sie sich vor.

Auch wenn Sie noch so motiviert sind, Ihre Idee so schnell wie möglich zu Papier zu bringen: Schreiben Sie nicht einfach drauf los, sondern machen Sie sich kurz Gedanken zu folgenden Fragen. Was will ich sagen? Wen spreche ich an? Welche inhaltlichen Informationen brauche ich für den Text (Recherche)? Am besten nehmen Sie sich ein leeres Blatt Papier und einen Stift und schreiben Ihre Gedanken dazu auf. Orientieren Sie sich an diesen Notizen, um Ihrem Text den berühmten roten Faden zu verleihen. Halten Sie sich an folgende Struktur: Einleitung (kurzer Überblick auf das, was im Hauptteil gesagt wird), Hauptteil (beinhaltet die Kernaussage des Textes) und Schluss (Fazit oder Zusammenfassung der Kernaussage im Hauptteil).

2. Kurz und knackig, bitte!schreiben lernen

Überflüssige Wiederholungen und Füllwörter (zum Beispiel „gewissermaßen“, „irgendwie“, „eben“, „allerdings“) blähen den Text unnötig auf und stören den Lesefluss. Hinterfragen Sie beim Lesen Ihres Textes immer kritisch: Welche Sätze und Wörter enthalten wirklich relevante Informationen und welche kann ich auch weglassen, ohne dem Text seinen Informationsgehalt zu nehmen? Das gilt vor allem für Sachtexte. Bei manchen Textarten gehören solche Ausdrücke zum Schreibstil.

Außerdem für Unlesbarkeit verantwortlich: Bandwurm- und Schachtelsätze. Deshalb ist es sinnvoll, einzelne Sätze noch einmal auf Lesbarkeit zu überprüfen und lange Sätze gegebenenfalls in mehrere Kurze zu zerlegen.

3. Vermeiden Sie das Passiv.

Grundsätzlich gilt: Passivformulierungen und Konstruktionen mit „man“ gehören, soweit es der Zusammenhang zulässt, in keinen guten Text. Sie nehmen ihm die Dynamik. Verwenden Sie stattdessen Verben, die aktive Handlungen ausdrücken. Beispiel: „Schieben Sie die Form in den Backofen“ statt „Die Form wird in den Backofen geschoben.“

4. Je konkreter, desto interessanter.

Allgemeine Formulierungen wie „Die Benzinpreise sind wieder gestiegen“ berühren den Leser eher wenig. Liest er allerdings, „Der Liter Benzin ist im letzten Monat um 20 Cent teurer geworden“, lässt ihn das hellhörig werden.

Achten Sie zudem darauf, dass im Kopf des Lesers ein Bild entstehen kann. Das erreichen Sie zum Beispiel, indem Sie konkrete Begriffe statt abstrakter Sammelbegriffe verwenden. „Auf dem Tisch stand ein Blumenstrauß“ wird die Fantasie des Lesers nicht so sehr anregen wie „Auf dem weiß gestrichenen Tisch in der Mitte der Küche stand ein Strauß rote Rosen. Einige von ihnen ließen bereits die Köpfe hängen“.

5. Zum Schluss: Passt alles?

Ganz wichtig: Lesen Sie Ihr Werk noch einmal kritisch durch und checken Sie Rechtschreibung und Zeichensetzung. Überprüfen Sie Ihren Text auch auf Logik und Verständlichkeit. Die Rechtschreibprüfung Ihres Schreibprogramms erkennt zwar viel, aber nicht alles. Schauen Sie deshalb genau hin. Eine gute Ergänzung zur Standard-Rechtschreibprüfung bietet die Textprüfung von duden.de. Das Programm erkennt alle im Duden enthaltenen Wörter und wird ständig aktualisiert. Außerdem erkennt es auch Grammatik- und Interpunktionsfehler.

Gute Texte schreiben ist erlernbar. Davon ist auch Buchautorin Jasmin Merz-Grötsch überzeugt. In ihrem Band „Texte schreiben lernen“ erläutert sie didaktische Grundlagen der Textentstehung. Die entsprechenden Praxisbeispiele und Arbeitsblätter sind eine optimale Hilfe für alle, die an ihren Schreibkompetenzen arbeiten möchten.

4 thoughts on “Schreiben lernen: 5 Tipps für gute Texte

  • Pingback: 8 Tipps eines Autors für bessere Texte | Blog content.de

  • 18. März 2018 at 19:11
    Permalink

    Cooler Artikel. Vielen Dank! Genau nach diesen paar Infos habe ich gesucht. Jetzt werde ich bestimmt nicht mehr den Überblick oder Zusammenhang während des Schreibens verlieren.

  • 19. Mai 2014 at 13:01
    Permalink

    @ Petra

    Oooooch … wie ein Freund beim Radio sagen würde: Das versendet sich ;-)!

    Ansonsten: Hinweise auf externe Tipps – wie hier zur Buchautorin – begrüße ich generell :-).

  • 16. Mai 2014 at 09:53
    Permalink

    Danke für den informativen Text. Allerdings ist anzumerken, dass auch hier woh(l)möglich eine sorgfältige Prüfung Nachlässigkeiten bezüglich der Standard-Recht(s)schreibprüfung aufgespürt hätte. 😉

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