Anglizismen | In other words … 

Anglizismen benutzen wir wohl alle hin und wieder, aber über die Verwendung einiger englischer Begriffe und deren Bedeutung im deutschen Sprachgebrauch wäre bestimmt auch der nagelneue King Charles III. very amused. 

Der Klassiker ist das Handy, das im Englischen cell oder mobile phone heißt, während handy ein Adjektiv ist und praktisch bedeutet. 

Wir haben weitere lustige (und zum Teil makabre) Beispiele zusammengestellt. 

  • Wenn du einen Beamer bei einer Präsentation verwendest, nimmt man im Englischen dafür einen projector. Ein Beamer ist im angelsächsischen Raum der Spitzname für ein Motorrad der Marke BMW. Die Amerikaner nennen BMW-Motorräder auch Beamer, die Autos dieser Marke allerdings heißen dort Bimmer.
  • Wer im englischsprachigen Ausland verkündet, dass er regelmäßig ins Fitnessstudio geht, wird verständnislose Blicke ernten. Direkt übersetzt bedeutet das Wort nämlich Fitness-Einraumwohnung, was ziemlich sinnfrei ist. Zum Trainieren gehen Englischsprachige ins gym.
  • In deutschen Kneipen waren Flipper sehr beliebte Spielautomaten. Im Englischen bedeutet das Wort allerdings Schwimmflosse. Das Kneipenspiel heißt pinball. 
  • Der Partnerlook wird wörtlich übersetzt mit „Partner, sieh hin!“. Wenn der Engländer identisch gekleidete Leute sieht, tragen sie für ihn matching outfits. 
  • Während z. B. die Deutsche Bahn ihren Auskunfts- und Informationsschalter neudeutsch Service-Point nennt, ist der korrekte englische Begriff dafür information desk. 
  • Public viewing hat im englischen Sprachgebrauch rein gar nichts zu tun mit einem sportlichen Ereignis, das von vielen Leuten gemeinsam auf Großleinwänden verfolgt wird. Es bedeutet nämlich Leichenbeschau mit offenem Sarg. Da gehen die Engländer doch viel lieber zum public sports broadcast.
  • Modisch aktuelle Frauen tragen gerne kleine Handtaschen schräg über dem Körper, die oft als body bag bezeichnet. Das ist allerdings die englische Bezeichnung für einen Leichensack – und der eignet sich als Handtasche nicht besonders gut. 
  • Verrührst du den Kuchenteig auch mit einem Mixer? Darüber würde sich ein Amerikaner sehr wundern, denn für ihn bezeichnet das Wort ein Mischpult oder einen Zementmischer. In der Küche verwendet er einen blender. 
  • Models gehen im englischen Sprachraum nicht zum Shooting. Zum Glück, denn sie würden die Schießereivielleicht nicht überleben, sie gehen daher lieber zu einem photo shoot.
  • Jemand, der zu schnellem Erfolg gelangt ist, ist keinesfalls ein Shootingstar, sondern ein overnight success. Ein Shootingstar ist nämlich eine Sternschnuppe. 
  • Einen Slip kann man im Englischen übrigens nicht anziehen, man trägt stattdessen underpants oder briefs, denn das Wort Slip bezeichnet einen Zettel oder Beleg.
  • Wer per Anhalter fährt ist hoffentlich kein Tramper, denn dann wäre er aus dem Englischen übersetzt ein Obdachloser oder Vagabund. Wenn jemand am Straßenrand auf eine Mitfahrgelegenheit hofft, ist er dagegen ein hitchhiker. 
  • Wenn du von deinem Oldtimer schwärmst, wissen die Amerikaner, dass du deinen Opa sehr magst, denn dort bezieht sich der Ausdruck auf alte Menschen und nicht auf wertvolle Autos. Die nennen sie vintage car. 
  • Erzählst du einem Engländer, dass du im Homeoffice bist, geht er davon aus, dass du im Innenministerium arbeitest. Das Arbeiten von zu Hause aus nennt er nämlich working remotely. 
  • Wenn du irgendwo ein Giveaway bekommst, freust du dich über ein kleines Geschenk. Im englischen Sprachraum wird der Begriff eher gefürchtet, denn er bedeutet „entlarvend“. 
  • Bist du on the run? Wie furchtbar, denn es bedeutet, du bist auf der Flucht. Wenn ein Engländer einfach nur unterwegs ist, ist er nämlich on the go. 
  • Trägst du hin und wieder einen String? Wohl eher nicht. Wahrscheinlich nicht, denn string bedeutet Schnur, aber aus etwas mehr besteht ein Tanga (thong) zum Glück ja doch. 
  • In Großbritannien, dem Mutterland der Castingshows, gibt es diesen Begriff überhaupt nicht. Dort sind es talent shows. 
  • Wenn du einem englischsprachigen Menschen sagst, dass du einen Hometrainer hast, wird er verwirrt sein. Denn das Standfahrrad, auf dem du trainierst, nennt er exercise bike. 
  • Mit dem Begriff Streetworker kann man im englischen Sprachraum nichts anfangen. Der Sozialarbeiter, den wir damit meinen, heißt dort social worker. (Streetwalker dagegen bedeutet Prostituierte, aber das ist ein anderes Thema.) 
  • Ein Shitstorm ist bei uns ein Sturm der Entrüstung im Internet. Der Engländer kennt den Begriff in diesem Zusammenhang nicht. Er würde genau das erwarten, was das Wort aussagt, aber das verkneifen wir uns hier. 
  • Wenn du einem englischsprachigen Menschen sagst, du möchtest ihm auf die Mailbox sprechen, wird er dich seltsam anschauen. Er wird sich fragen, wie du auf seinen Hausbriefkasten sprechen willst. Eine Sprachnachricht erwartet er mit dem Begriff voicemail. 
  • Jemand, der in Chaos und Unordnung lebt, ist bei uns ein Messie. Wir beziehen uns dabei auf das englische Wort mess für Unordnung bzw. Schmutz. Der Engländer denkt bei Messie allerdings an den Fußballer Lionel Messi, den wir nur falsch geschrieben haben. Jemand mit einer unordentlichen und chaotischen Wohnung ist dagegen ein compulsive hoarder. 
  • Verwaltest du deine Termine in einem Timer? Das wird den Engländer wundern, denn ein Timer ist für ihn kein Terminkalender, sondern ein Gerät, das Zeit misst. Seine Termine schreibt er in ein diary oder einen personal organizer. 
  • Ein No-Go ist bei uns ein Tabu, etwas Unangemessenes. Wir verwenden es als Substantiv. Der Engländer verwendet dann allerdings das Wort unacceptable. No-go verwendet er nur als Adjektiv im Zusammenhang mit anderen Begriffen. Eine no go area ist z. B. ein Bereich, der nicht betreten werden darf.  

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