Das Internet ist ein Textdschungel. Denn Texte schreiben und im Netz veröffentlichen kann erst mal jeder. Wer nicht schreiben mag, der kann Texte kaufen. Damit ein Text in diesem scheinbar unendlichen Wust an Daten auffällt, muss er nicht nur einzigartig sein, sondern auch richtig gut. Wie gut ein Webtext ist, wird deutlich an der Zahl der Internetnutzer, die ihn von vorne bis hinten lesen. Wird er in den Suchmaschinenergebnisseiten berücksichtigt und in sozialen Netzwerken geteilt und kommentiert, ist das Ziel des „guten Webtextes“ zur vollsten Zufriedenheit erreicht.
Webleser lesen anders
An einen Webtext hat der Leser andere Ansprüche als an einen gedruckten Text. Grund: Das Leseverhalten bei Texten im Internet ändert sich. Lesen am Bildschirm ist anstrengender als in einer Zeitung oder einem Magazin. Deshalb scannt ein Onlineleser einen Text ganz besonders nach Länge und Nutzwert und entscheidet sich innerhalb von Sekunden, ob er weiterliest oder nicht. Klickt er weiter, hat man ihn in den meisten Fällen verloren. Aus den Augen, aus dem Sinn. Zu groß ist das Angebot an weiterem Text, Bildern, Animationen, Buttons und Videos, als dass sich ein Leser online die Mühe macht „zurückzublättern“.
Nicht überfordern…
Als allererstes entscheidet der Leser anhand der Überschrift, ob der Text lesenswert ist. Eine aussagekräftige, treffende Überschrift ist also genau so wichtig wie eine packende Einleitung, die beim Leser die Lust auf mehr weckt. Die zentrale Botschaft steht deshalb bei Webtexten immer zu Beginn.
Tipp: Die Einleitung als Teaser formulieren. Ein Klick auf „Lesen Sie hier, warum…“ motiviert den Leser oft, tiefer in den Text und die entsprechende Webseite einzusteigen.
Steigt ein Onlineleser nach der Einleitung weiter in den Text ein, hat der Autor schon fast alles richtig gemacht. Jetzt gilt es, den Leser bis zum Ende bei der Stange zu halten. Das A und O sind dafür kurze und verständliche Formulierungen. Tabu sind Füllwörter und verschachtelte Sätze. Sie stören den Lesefluss genauso wie Modalverben wie „können“, “ müssen“, “sollen“. Außerdem: Formulierungen im Aktiv wirken immer ansprechender und dynamischer als Passivformulierungen.
Kurz gesagt: Der Onlineleser bevorzugt „leichte Kost“ und möchte nicht überfordert werden. Ein ganz wichtiger Punkt sei in diesem Zusammenhang noch erwähnt: Zwischenüberschriften. Sie machen den Text nicht nur übersichtlicher und lesefreundlicher, sie erleichtern zudem das oben genannte erste Scannen . Packt den User die Überschrift, wird er, bevor er in den Text einsteigt, auch die Zwischenüberschriften überfliegen.
…sondern unterhalten
Einfach soll es sein und Spaß soll es machen, das Lesen von Webartikeln. Das Internet bietet den Vorteil, Texte mit multimedialen Inhalten versehen zu können: Bilder, Videos, Slideshows, Audiodateien und noch vieles mehr unterhalten den Leser nicht nur, sondern unterstreichen auch die Glaubwürdigkeit des Textes. Kommentarfunktionen, beispielsweise in Blogs, erlauben eine Interaktion zwischen Autor und Leser und bringen Bewegung in den Artikel.
SEO mit Qualität
Der Erfolg einer Webseite hängt unter anderem maßgeblich davon ab, auf welcher Position die Suchmaschinen sie in den Suchergebnissen aufführt. Um bei bestimmten Suchanfragen möglichst weit oben positioniert zu werden, muss der Text suchanfragenrelevante Keywords enthalten. Auf den ersten Blick gilt dabei je mehr Keywords, desto besser. Allerdings leidet die Textqualität erheblich unter einer übertriebenen Anhäufung von Keywords. In der Regel reicht eine Keyworddichte von zwei bis drei Prozent aus, um von Google und Co. gefunden zu werden.
Fazit
Die Grundregeln für das Texten im Web sind:
- Der Text ist so kurz wie möglich.
- Die Überschrift weckt Lust auf den Text.
- Die Einleitung animiert den Leser zum Weiterlesen.
- Zwischenüberschriften nicht vergessen.
- Der Text ist anschaulich und präzise formuliert.
- Der Text wird mit Bildern, Videos, Grafiken angereichert.
- Eine übertriebene Anhäufung von Keywords wird vermieden.
Pingback: Herzlich Willkommen | digitalshitstorm
…wobei die Dichte ALLER Keywords zwei bis drei Prozent betragen soll|muss|darf und nicht JEWEILS. Das wäre beispielsweise für 20 KWs in einem 300-Wort-Text eine unlösbare Aufgabe. Solche Aufträge gibt es immer wieder – oft gesehen, genauso oft abgelehnt.^^
Guten Tag,
vielen Dank für den informativen Beitrag! Ich stimme allen Punkten bedingungslos zu. Das man jedoch auf Modalverben und Passivformulierungen möglichst verzichten sollte, finde ich nur teilweise richtig. Hier ist es wichtig, dass man sich auf seine Leserschaft anpasst und seinem Schreibstil treu bleibt, auch wenn es aus SEO-Sicht sinnvoll ist.
Mit freundlichen Grüßen
Vektor