Erfahrungen aus dem Homeoffice: Was lernen wir für die Zukunft?

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Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie erfuhr das Homeoffice einen plötzlichen Hype. Was anfangs nur dazu diente, das Infektionsgeschehen einzudämmen, ist heute ein weit verbreitetes Arbeitsmodell. Was können wir aus den vergangenen zwei Jahren Homeoffice für den persönlichen Arbeitsalltag am heimischen Schreibtisch mitnehmen?

Das Homeoffice hat zwar schon vor der Ausbreitung des Corona-Virus existiert, doch vergleichsweise wenige Erwerbstätige arbeiteten vor dem Beginn der Pandemie regelmäßig von zu Hause aus. Heute ist die Arbeit in den eigenen vier Wänden hingegen für viele zur Normalität geworden. Wir zeigen Ihnen hier die Vorteile und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ablenkungen im Homeoffice erfolgreich vermeiden.

Arbeiten im Homeoffice: Was sind die Vorteile?

Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass es einige überzeugende Gründe gibt, die für das. Homeoffice sprechen. Nicht umsonst arbeiten viele Erwerbstätige regelmäßig am heimischen Schreibtisch.

Zeitersparnis

Als häufigste positive Auswirkung des Arbeitens im Homeoffice wird in Umfragen die echte Zeitersparnis genannt. Der Grund: Pendelwege fallen beim mobilen Arbeiten natürlich weg. So müssen Sie sich also morgens und nach Feierabend nicht in das heillose Rush-Hour-Chaos stürzen, sondern können Ihren Arbeitstag ganz entspannt beginnen und wieder beenden. Bei z. B. einer 30-minütigen An -und Rückfahrt gewinnen Sie eine ganze Stunde, die Sie anderweitig nützen können. Die steigenden Benzin- und Dieselpreise sind ein weiteres Argument, die für das Arbeiten im Homeoffice sprechen.

Bessere Work-Life-Balance

Mobiles Arbeiten führt zu einer verbesserten Work-Life-Balance. Wenn Sie flexible Arbeitszeiten haben, lassen sich Termine und Aktivitäten wesentlich einfacher mit dem Berufsleben vereinbaren – egal, ob ein wichtiger Arztbesuch, die Entgegennahme eines Pakets oder ein spontaner Spaziergang.

Auch das Arbeiten in Teilzeit ist im Homeoffice möglich – besonders für berufstätige Eltern eine gute Option. Obwohl es zwar immer eine Herausforderung bleibt, den Spagat zwischen Job und Familie zu schaffen, hilft die höhere Flexibilität im Homeoffice, alles unter einen Hut zu bringen. Die Stunden bei Teilzeitarbeit verteilten sich in Deutschland im Jahr 2020 wie folgt:

Teilzeitarbeit in Deutschland

Teilzeitarbeit in Deutschland im Jahr 2020 (©timo24.de)

Anpassung an den Biorhythmus

Das ortsungebundene Arbeiten lässt sich außerdem ganz einfach und unkompliziert an den persönlichen Biorhythmus anpassen – sofern es sich um flexible Arbeitszeiten handelt. Wenn Sie sich beispielsweise zu den „Nachteulen“ zählen und sie besonders zu später Stunde produktiv sind, können Sie zu Hause auch noch eine Spätschicht einlegen. Falls Sie hingegen nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ leben, ist es auch kein Problem, sich schon in den frühen Morgenstunden an die Arbeit zu machen.

Freie Arbeitstaggestaltung

Natürlich brauchen Sie im Homeoffice eine gehörige Portion an Selbstdisziplin, damit Sie die nötige Arbeitsmotivation aufbringen können. Doch der große Vorteil ist: Im Homeoffice haben Sie völlig freie Hand bei der Gestaltung Ihres Arbeitstages. Sie können Ihren Alltag an Ihre persönlichen

Vorlieben anpassen, indem Sie z. B….

  • …beim Power-Napping neue Energie tanken.
  • …zwischendurch mit Yoga entspannen. (Moderne Arbeitgeber bieten digitale Bewegungsprogramme an. Die bewegte Pause schafft Entlastung und Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit, in kurzen aktiven Pausen etwas für Ihren Bewegungsapparat zu tun.)
  • …ein Workout machen, wenn Ihnen gerade danach ist.
  • …ein Telefonat mit einem Freund führen, ohne Kollegen dabei zu stören.

Wie Sie die Zeit im Homeoffice also gestalten, bleibt völlig Ihnen selbst überlassen. Wichtig ist natürlich nur, dass Sie Ihr Arbeitspensum schaffen und die vorgegebene Stundenanzahl einhalten. Erstellen Sie sich am besten eine To-do-Liste, um auch im Homeoffice nicht den Überblick über alle anfallenden Aufgaben zu verlieren.

Vorsicht Ablenkung!

Das Homeoffice bringt viele Vorteile mit sich. Doch gleichzeitig lauern Ablenkungen in den heimischen vier Wänden hinter jeder Ecke. Welche Störfaktoren gibt es am heimischen Arbeitsplatz und wie gehen Sie sinnvoll damit um? Wir hätten da ein paar Tipps.

Störfaktor 1: Smartphone

Im Homeoffice sind Sie vielleicht dazu versucht, Ihr Smartphone direkt neben sich am Schreibtisch liegen zu lassen. Doch damit ist die Ablenkung bereits vorprogrammiert. Denn wenn Ihr Handy nur einen Handgriff entfernt ist, werden Sie höchstwahrscheinlich regelmäßig Ihre Nachrichten checken oder wertvolle Zeit in sozialen Medien vergeuden. Unser Tipp: Verbannen Sie Ihr Smartphone von Ihrem Arbeitsplatz und verwenden Sie es nur zu festgelegten Zeiten (z. B. in der Mittagspause). Falls Sie für Ihre berufliche Tätigkeit telefonisch erreichbar sein müssen, bitten Sie Ihren Arbeitgeber, Ihnen ein Diensthandy zur Verfügung zu stellen.

Störfaktor 2: Familie

Berufstätige Elternteile, die regelmäßig im Homeoffice arbeiten, haben es besonders schwer. Sie müssen nicht nur den Beruf meistern, sondern auch das Familienleben stemmen. Partner und Kinder können dabei die Konzentrationsfähigkeit am heimischen Schreibtisch stark beeinträchtigen – eine kurze Umarmung reicht oftmals aus, um gedanklich aus der Arbeit gerissen zu werden. 

Unser Tipp: Stellen Sie konkrete Regeln auf. Teilen Sie Ihrer Familie mit, dass Sie nur zu bestimmten Zeiten ansprechbar sind. Wenn Ihre Kinder z. B. zur Schule gehen, können Sie sie ihre Hausaufgaben bzw. Aufgaben aus dem Distanzunterricht selbstständig erledigen lassen – in diesem Zeitraum bietet sich eine gute Gelegenheit, um ungestört weiterzuarbeiten. Falls Sie hingegen ein Baby oder Kleinkind haben, das Ihre Aufmerksamkeit braucht, ist es z. B. nach Möglichkeit sinnvoll, für die Zeit im Homeoffice einen Babysitter zu engagieren. So schaffen Sie die besten Voraussetzungen, um für einen festgelegten Zeitraum ungestört arbeiten zu können. Gleichzeitig stoßen Sie niemanden vor den Kopf, weil jedes Familienmitglied über Ihre Arbeitszeiten informiert ist.

Störfaktor 3: Haushaltspflichten

Auch der Haushalt kann im Homeoffice ablenken. Natürlich ist es theoretisch möglich, während der Arbeitszeit den Müll hinauszubringen, die Waschmaschine einzuschalten oder kurz ein paar Regale abzustauben. Doch gleichzeitig bedeuten diese Tätigkeiten, dass Sie Ihre Schreibtischarbeit unterbrechen müssen und sich immer wieder auf ein Neues konzentrieren müssen – und das ist nicht immer so einfach.

Unser Tipp: Erledigen Sie den Haushalt – nach Möglichkeit – nicht während der Arbeitszeit. Den Müll können Sie beispielsweise genauso in der Mittagspause hinausbringen. Am besten erstellen Sie sich einen Plan, wann Sie welche Haushaltspflicht erfüllen wollen, um den Überblick nicht zu verlieren.

Fazit

Das Arbeiten im Homeoffice ist mittlerweile für viele Erwerbstätige ein fester Bestandteil ihres Alltags. Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt: Das Homeoffice als neues Arbeitsmodell bietet viele Vorteile, aber birgt auch gleichzeitig einige Herausforderungen.

 

Gastautor dieses Artikels ist David Kadiri

 

Autor: David Kadiri

Autorenbeschreibung: David Kadiri ist Geschäftsführer der TimO® – Time Management Office GmbH, welche er während seines Wirtschaftsinformatik-Studiums im Jahr 1999 gründete. Sein Arbeitsalltag dreht sich um die digitale Zusammenarbeit in all ihren Facetten sowie Cloudsysteme für Projektmanagement, Controlling, CRM und Zeiterfassung.

 

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