Abstract, Teaser, Vorspann, Meta-Description und Tags

Neben dem eigentlichen Text wünschen sich viele Auftraggeber oftmals weitere kurze Textstücke, die sie benötigen, um den Text in Ihre Webseite einzubetten. Hier fallen Begriffe wie Abstract, Teaser, Vorspann, Meta-Description oder auch Tags. Durch die neuen Textvorlagen bei content.de werden solche Aufgabenstellungen rund um den Text künftig häufiger auftreten. Grund genug, sich einmal mit den einzelnen Begriffen etwas genauer auseinanderzusetzen.

Abstract

Abstracts sind aus dem wissenschaftlichen Bereich bekannt. Sie bezeichnen eine kurze sachliche Zusammenfassung eines längeren wissenschaftlichen Artikels. Diese Zusammenfassung gibt einen Überblick über die zentralen Thesen des Artikels und auf welchen Wegen was gezeigt wird. Abstracts erleichtern dem Leser eine schnelle Entscheidung darüber, ob der Artikel für die eigene wissenschaftliche Arbeit hilfreich sein kann oder nicht und ob eine komplette, meist zeitintensive Lektüre, sinnvoll ist.

Ein Beispiel für einen Abstract einer wissenschaftlichen Arbeit ist der Abstact aus dem Artikel Campus-Management-Systeme: Vom Projekt zum Produkt von Bick, Grechenig und Spitta aus dem Jahr 2010:

“Immer mehr Hochschulen führen Campus-Management-Systeme ein,
um der vorwiegend aufgrund des Bologna-Prozesses komplexer werdenden Prozesse
gerecht werden zu können. Vor diesem Hintergrund befasst sich der vorliegende
Beitrag mit zwei Fragen. Erstens: Was ist überhaupt ein Campus-Management-
System? Gehören alle Anwendungssysteme einer Hochschule dazu? Zweitens:
Wie können aus den in vielen Hochschulen laufenden Pilotprojekten Standardsysteme werden?
Nach einer Bestandsaufnahme und Bewertung der sichtbaren Ansätze bzw. Projekte werden mögliche Wege zu Standardprodukten aufgezeigt. Dabei wird den Hochschulen eine Checkliste zur Prüfung bereits existierender Lösungen an die Hand gegeben, um deren Bewertung im Hinblick auf eine mögliche Auswahl zu erleichtern.

Ein Abstract kann also immer als eigenständige, sachliche und  kurze Zusammenfassung eines Textes gesehen werden, der jedoch nicht Bestandteil des eigentlichen Textes ist und auch nicht zwingend zusammen mit ihm erscheint. Es muss unabhängig vom eigentlichen Text zu verstehen sein. Umgekehrt darf das Abstract keinesfalls eine Einleitung des eigentlichen Textes sein.

Teaser & Vorspann

Ein Teaser-Text wird  verwendet, um einen Text auf einer Webseite zu promoten. Das kann beispielsweise auf der Startseite oder in einer Rubrikübersicht passieren. Ziel des Teasers ist es, den Leser neugierig auf den ganzen Text zu machen und zum weiterlesen und somit zum Klick auf den Link zum vollständigen Artikel zu motivieren.

Der Teaser muss dem Leser durch ein bis zwei Sätze  das Thema und den möglichen Mehrwert (“What’s in it for me?”) des Artikels vermitteln und ihn nach  Möglichkeit durch eine geschickte abschließende Formulierung zum direkten Klick auf den Link zum vollständigen Artikel motivieren. Das kann beispielsweise durch eine interessante Fragestellung, deren Antwort den Leser interessiert, eine provakante These, die nach einem Beleg geradezu schreit oder einem Cliffhänger erfolgen. Im Gegensatz zum Abstract informiert der Teaser nicht nur sachlich. Sein explizites Ziel ist es, den Leser zum Weiterlesen des kompletten Artikels zu inspirieren.

Beispiele für Teaser und Vorspänne findet man täglich bei den großen Nachrichtenmagazinen. Hier wird in der morgendlichen Schlagzeile vom 9. November 2011 auf spiegel.de ein Text über ein Statement der IWF-Chefin angeteasert:

Spiegel online Teaser

Dem eigentlichen Artikel wird dann der Teaser vorangestellt. Er ist in diesem Fall aber nicht Bestandteil des eigentlichen Textes. Der Text wäre auch ohne den Teaser verständlich.

spiegel_artikel_komplett

Etwas anders geht es focus.de an. Hier wird der Text ebenfalls auf der Startseite angeteasert. Allerdings mit einem Vorspann:

focus_teaser

Der Text beginnt mit dem Text von der Startseite, der bereits Teil des Artikels ist. Ohne diesen Vorspann würde der Leser den Einstieg in den Text nur schwer verstehen. Der Teaser ist hier als Vorspann Teil des Textes:

focus_vorspann

Gerade bei Teasern ist es daher wichtig zu wissen, ob der Teaser später (Bestand-)Teil des Textes (Vorspann) oder ein eigenständiges Fragment bleibt.

Grundsätzlich sollten im Teaser und Vorspann Formulierungen wie “im folgenden“, “weiter unten“, “in diesem Text” etc. vermieden werden. Der Teaser muss immer unabhängig vom kompletten Text lesbar sein und funktionieren. Umgekehrt sollte man sich im Zweifelsfall nicht darauf verlassen, dass der Teaser den ersten Absatz des kompletten Textes darstellt und im eigentlichen Text daher nicht zwingend den Teasertext als bekannt voraussetzen oder sich direkt darauf beziehen. Der Einstieg in den Text darf aber auch nicht eine Kopie, oder leicht abgewandelte Kopie des Textes darstellen.

Meta-Description

Eine Meta-Description ist eine Kurzbeschreibung des Inhalts einer Webseite. Sie ist für den Leser auf der Seite nicht sichtbar. Sie wir lediglich von Suchmaschinen ausgelesen und wird bei der Auflistung der Suchergebnisse mit aufgelistet.

spiegel_meta_descriptionEine Meta-Description sollte etwa 160 bis 180 Zeichen lang sein. Das entspricht ca. 20 Wörtern. In der ersten Hälft der Meta-Description werden dabei zentrale Begriffe oder das wichtigste Keyword untergebracht.

Tags

Tags sind Schlagworte zu einem Text, die für Suchmaschinen relevant sind. Mit ihnen gibt man die relevanten Begriffe eines Textes an, bei denen der Text im Idealfall zu finden sein sollte, wenn Sie in einer Suchmaschine eingegeben werden. Meist werden zwei bis fünf sogenannte Tags gefordert. Für diesen Text wären beispielsweise

Teaser, Tag, Abstract, Meta-Description, Vorspann

sinnvolle Tags. Für den IWF Artikel würden sich beispielsweise

IWF, Lagarde, Finanzkrise, Weltwirtschaft, Griechenland

als Tags anbieten. Primär bieten sich Substantive als Tags an. Neben Begriffen aus dem Text können auch Synonyme aufgelistet werden.

3 thoughts on “Abstract, Teaser, Vorspann, Meta-Description und Tags

  • 13. November 2011 at 10:46
    Permalink

    Danke für die Aufklärung, ich dachte schon manchmal: ” wenn das so weitergeht mit den Begriffen muß ich mich langsam ausklinken. Das wird mir jetzt zu kompliziert.”
    Jetzt kann ich wenigstens mal nachlesen, um zu begreifen was der Auftraggeber überhaupt möchte.

    Danke und liebe Grüße

    Barbara Haupt

  • 11. November 2011 at 07:38
    Permalink

    Vielen Dank für die Hinweise. Habe schon lange darauf gewartet und mir bisher im Internet Antwort darauf gesucht, da ich schon mehrere Artikel mit diesen Anforderungen geschrieben habe.

    LG
    Karin Strutz

  • 10. November 2011 at 21:10
    Permalink

    Hey,
    danke euch für die Aufklärung. Das ist sehr lieb und wird mir sicher weiterhelfen 😉

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