5 Fakten zum Texteinkauf
content.de bietet seit 2010 mit seinem Marktplatz optimale Rahmenbedingungen für den Einkauf von Texten. Kunden mit kleinen Textprojekten, bis hin zu Projekten mit umfangreichen Mengengerüsten werden hier auf Wunsch von A bis Z betreut. In fünf Jahren wurde ein Autorenstamm mit mehr als 6.000 Autoren aufgebaut und mehrere tausend Kunden mit Texten beliefert.
#1 – »Man braucht immer längere Texte.«
Falsch, weil die Textlänge von der Textart und der Komplexität des Themas abhängt.
Ein Großteil der Texte, die über den Textermarktplatz beauftragt werden, dienen der Suchmaschinenoptimierung. Die Kunden erwarten einzigartige Texte mit Mehrwert, um:
- sich darüber zwecks Besuchergewinnung optimal in den Suchergebnislisten der Suchmaschine zu positionieren,
- und den Webseitenbesuchern Inhalte zu präsentieren, die einen Nutzwert bieten.
Komplexe Zusammenhänge benötigen Raum für Erläuterungen
Die Searchmetrics Ranking-Studie 2014 zeigt auf, dass gut rankende Websites mehr Text und eine gestiegene Anzahl an Medienintegrationen im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013 aufweisen.
Hieraus darf jedoch nicht abgeleitet werden, das ein »Mehr« immer besser ist.
Marcus Tober von Searchmetrics verdeutlicht: »Basis der Suche sind immer öfter komplexere Themenbehandlungen und dementsprechend wird natürlich auch der Content und somit die Qualität bewertet. Für den Content einer Webseite gilt: »Sei nicht nur relevant für ein Keyword, sei relevant für ganze Topics und mehrere verwandte Terme.«
Der Wunsch nach »mehr Text« wird auch aus den seit 2011 gestiegenen Durchschnittstextlängen deutlich. Den größten Sprung gab es mit einer Erhöhung von 12% von 2012 auf 2013:
Quelle: Auswertung aus dem content.de-System (Basis: Textaufträge, die als Open Order abgewickelt worden sind.)
Schaut man sich die Direct Orders an, fällt schnell auf, dass diese in der Regel mit einem weitaus höheren Wortumfang beauftragt werden, als die Open Orders.
Bezüglich der Textlänge gilt für die Texterstellung:
Mit steigender Komplexität dürfen Texte länger werden. So lassen sich verwandte Terme einarbeiten und eine Relevanz für umfangreiche Topics erzielen. Wer im Gegensatz dazu bei einfachsten Themen die Textquantität unnötig erhöht, verfällt der »Schwafelei«. Der dadurch entstehende Qualitätsverlust mündet im Verlust des von allen Seiten gelobten und von Google geforderten Mehrwerts.
Mit unserem Artikel “Texte mit Mehrwert” zeigten wir Ihnen bereits Möglichkeiten auf, Mehrwert zu erarbeiten:
Entscheidend ist: Kenn die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe!
- Auf welche konkrete Fragestellungen sucht die Zielgruppe Antworten?
- Themen, die flankierend zum Hauptthema, eine Relevanz für die Zielgruppe besitzen.
- Aktualität: Gibt es Trends oder saisonale Themen, die die Zielgruppe bewegen?
Wer mit seiner Zielgruppe im Dialog ist, kann Texte durch Infos aus:
- Kundentelefonaten
- schriftlichen Supportanfragen (E-Mail und Ticketsystem)
- gewonnene Informationen aus Social-Media-Aktivitäten
sinnvoll wachsen lassen.
Diese Vorgehensweise ist aus drei Aspekten empfehlenswert:
- Es wird regelmäßig an den Texten gearbeitet, sodass Suchmaschinen den Inhalten Aktualität beimessen.
- Die kontinuierliche Erweiterung von Texten sorgt für Qualität auf der Webseite, da bei dieser Vorgehensweise nur relevante Informationen ergänzt werden.
- Interne Verlinkungen wachsen »natürlich« mit. Aufzunehmende Aspekte werden in bestehende Artikel eingearbeitet und verlinken auf neuerstellte Artikel, die neue Aspekte umfassend beleuchtet.
#2 – »Jeder Text muss wdf*idf optimiert sein.«
Falsch, weil diese Herangehensweise nur für längere Texte empfehlenswert ist.
Das von vielen Seiten gelobte Instrument der wdf*idf-Analyse definiert einen thematischen Rahmen für umfangreichere Texte. Bei kurzen Texten, von 150 bis 300 Wörtern, ist eine wdf*idf-Analyse nicht zielführend, sondern kontraproduktiv, wie wir mit dem Blogbeitrag “Warum man wdf*idf-Tools nicht blind vertrauen soll.“, deutlich gemacht haben. Eine wdf*idf-Analyse eröffnet dem Texter – je nach Tiefe der Analyse – einen umfangreichen semantischen Raum. Dem Wunsch, diesen semantischen Raum vollumfänglich in einem kurzen Text abzubilden, ist nicht realisierbar und kann schlimmstenfalls zu Fehlinterpretationen beim Leser aufgrund fehlgeleiteter Kausalzusammenhänge führen.
Wer einen Text auf Grundlage einer wdf*idf-Analyse für die Keywordphrase »Heimarbeit zu Hause« optimieren möchte, findet hier unter anderem den Begriff »Wundertüten«:
Wird nun ein wdf*idf-optimierter Text für ein Unternehmen verfasst, das »Heimarbeit zu Hause« anbietet, ist Vorsicht bei der Verwendung des Begriffs »Wundertüten« geboten. Hier kann beim Scannen des Textes durch den Leser der Eindruck entstehen, dass hier Heimarbeit im Kontext »Wundertüten« angeboten wird, obwohl dies nicht der Gegenstand des Unternehmens ist.
Bei längeren Texten sind derartige Missverständnisse vermeidbar.
Bezüglich des wdf*idf-Ansatzes gilt für die Texterstellung:
Dieses Werkzeug ist ein Hilfsmittel für die Erstellung umfangreicherer Texte und unterstützt den Texter dabei, keinen wesentlichen Aspekt unberücksichtigt zu lassen. Es ist nicht empfehlenswert Texte ausschließlich in Kurven zu modellieren. Eine wdf*idf-Analyse ersetzt kein durchdachtes Textkonzept. Themenschwerpunkte können hier durchaus identifiziert und die Gewichtung von Teilaspekten für den gesamten Text ermittelt werden. Inwieweit sich diese Informationen im eigenen Textkonzept adaptieren lassen, hängt von den zu setzenden Aktenten ab.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema lassen sich nachlesen in der Website Boosting, Ausgabe XYZ.
#3 – »Textlänge ist skalierbar.«
Falsch, weil längere Texte ein eigenes, anderes Textkonzept benötigen.
Wir brauchen lange Texte. Diese langen Texte lassen sich problemlos herunterschreiben. »Es ist ja egal, wie viele Wörter in einem Text untergebracht werden.«
Dies ist ein Trugschluss, denn: je umfangreicher ein Text, desto mehr konzeptionelle Arbeit ist im Vorfeld der Texterstellung erforderlich. Es braucht einen roten Faden, eine Story, die den Text von Anfang bis zum Ende trägt und eine lesefreundliche Struktur erzeugt.
Erfahrene, kompetente und kreative Texter spielen ihr Können bei längeren Texten aus. Diese Texter erarbeiten ein Textkonzept, das alle wesentlichen Aspekte des Themas beinhaltet, die Zielgruppe anspricht und eine Botschaft vermittelt.
Kategorietexte in 2010 fielen kurz und knapp aus und wurden oftmals ohne Strukturvorgaben geschrieben. In 2015 sind Kategorietexte strukturierter, fallen deutlich länger aus und entwickeln durch ihre Informationstiefe Ratgeber-Charakter. Der Webseitenbesucher erfährt hier Hintergründiges zu Marken oder der Entstehungsgeschichte von Produkten und Produktlinien.
Bezüglich der Textlänge gilt für die Texterstellung:
Die Vermittlung von Informationen steht an erster Stelle. Nicht empfehlenswert ist die Arbeit mit Worthülsen und Geschwafel, um Texte länger ausfallen zu lassen. Wer längere Texte wünscht, muss die Kernbotschaft, die anzusprechende Zielgruppe und die Teilaspekte in einem schlüssigen Textkonzept fixieren:
Eine lesefreundliche Struktur, mit inhaltlich abgeschlossenen Absätzen und Zwischenüberschriften erleichtern das Lesen und führen den Leser durch das Thema.
#4 – »Mehr Qualität kaufen, bedeutet weniger eigene Arbeit für den Einkäufer.«
Falsch, denn mit der Erwartungshaltung an die Qualität steigen die Ansprüche und damit erhöht sich die durch den Auftraggeber zu erbringende Mitarbeit.
Steigende Ansprüche verpflichten den Auftraggeber zur unmissverständlichen Deutlichkeit bei der Auftragsvergabe. Im Vorfeld sind die eigenen Vorstellungen an den zu schreibenden Text zu definieren:
- die Kernbotschaft,
- die anzusprechende Zielgruppe,
- Anforderungen an die Tonalität
- u.v.m.
Bezüglich des Qualitätsanspruchs gilt für die Texterstellung:
Konkrete Vorstellungen werden als ausgearbeitete Aufgabenbeschreibung den Textern zur Verfügung gestellt. Bei umfangreichen Mengengerüsten ist eine Warm-Up-Phase zur Finejustierung sämtlicher Auftragsparameter sinnvoll und die enge Abstimmung mit den betrauten Textern empfehlenswert.
#5 – »Ein Texter-Briefing braucht kein Mensch.«
Falsch, denn ohne Ziel trifft man nicht und ohne ein Texter-Briefing wird der Text zu 99 Prozent die Erwartungen des Auftraggebers nicht erfüllen.
Ein seitenlanges Briefing schnürt Texter in ein Korsett, das den gestalterischen Raum und die Kreativität einengt. Dies ist daher ebenso wenig zielführend wie der Verzicht auf ein Texter-Briefing. Briefingunlust kann oft mit der Angst, sich endgültig festlegen zu müssen, oder der Unbeholfenheit, eigene Vorstellungen in Worte zu fassen, begründet werden.
Bei den meisten Menschen, die einen Text erstellen lassen, bestehen konkrete Vorstellungen vom finalen Text. Festlegen fällt einigen nicht leicht, zumal mit der Festlegung nicht mehr behauptet werden kann, dass die Anforderung anders – als vom Texter umgesetzt – zu verstehen ist. Diesen Rückzugsraum wünscht sich so mancher, wobei an dieser Stelle »Farbe bekennen«, die bessere Strategie ist.
Wer zum ersten mal ein Texter-Briefing verfasst, steht vor der Herausforderung, seine Vorstellungen verständlich niederzuschreiben. Für das Briefing gelten dieselben Regeln wie für die Erstellung längerer Texte. Worthülsen sind zu vermeiden, das Briefing hat so kurz wie möglich und so lang wie notwendig auszufallen. Alle wesentlichen Informationen werden in einer leserfreundlichen Struktur aufbereitet. Unnötige Rückfragen durch den Texter kosten Zeit und sind daher durch Klarheit beim Briefing zu vermeiden.
Bezüglich eines Briefings gilt für die Texterstellung:
Die Vorstellungen an den finalen Text sind mit einem verständlichen, gut strukturierten und nicht zu langen (maximal eine DINA4-Seite) Briefing festzuschreiben. Das Schreiben eines zielsicheren und unmissverständlichen Briefings kostet Zeit. Wer an dieser Stelle akribisch arbeitet und dem Briefing idealerweise noch einen Mustertext anfügt, kann mit – seiner Erwartung entsprechenden – Textergebnissen und kurzen Nachbearbeitungszeiten rechnen.
Danke für den sehr guten, informativen und texterfreundlichen Artikel.
Claudia
Hallo, liebe Auftraggeber – und natürlich liebe Contentler!
Zu diesen interessanten Ausführungen fiel mir ein vielleicht etwas “off the track” befindlicher, aber dennoch themenverwandter Punkt wieder einmal auf. Das Briefing ist immens wichtig, aber dem vorgelagert, als eine Art “Koof mich”, ist doch der Titel. Wenn ich etwas wie SNMO 1 anklicke, dann weiter schaue und SNMO 2 finde, wende ich mich gelangweilt ab. Auch Aussage lose Titel wie “Professionell” rufen mein Interesse nicht auf den Plan. Um uns also noch ein bisschen mehr zu motivieren – zu Höchstleistungen natürlich 😉 – wäre ein bisschen mehr Kreativität und Mühe bezüglich der Titelwahl schon nett.
Gruß, Bea
Danke für den sehr hilfreichen Artikel. Mir zeigt er, dass doch nicht alles mit wissenschaftlichen, computergestützten Messverfahren bewiesen werden kann, was einen Text für den Auftraggeber nützlich macht.
Irgendwie geht es auch noch um Bauchgefühl, um das, was Texter im Laufe des Lebens gelernt, gearbeitet und erfahren haben: Bei mir reicht der Bogen vom Germanistikstudium über die langen Jahre als Zeitungsredakteur bis hin zum späten Lehrer-Referendariat. Und aus allen Stationen blieben Erfahrungen haften, die mir als Content-Texter helfen.
Und noch etwas bestätigt mir dieser Artikel: Wer sich als Auftraggeber keine Mühe mit dem Briefing gibt, bekommt nicht das, was er will – und die Content-Schreiber auch nicht, weil Änderungswünsche folgen. Wobei Ausführlichkeit nicht immer gleichbedeutend mit Qualität ist.Bei manchen, sehr detaillierten und ausführlichen Briefings für 120-Wörter-Texte entsteht bei mir bisweilen der Eindruck: Hier möchte jemand zeigen, wie schlau er ist. Ich denke dann: In der Zeit, die es den Auftraggeber kostete, dieses Briefing zu schreiben, hätte er den Text auch selbst verfassen können :-).
Das meint und grüßt
Peter Umlauf