Suchintention und Layout – so ranken Ihre Text bei Google

Immer häufiger setzt sich hochwertiger Content trotz vieler Backlinks nicht durch. Dafür gibt es unzählige Gründe, die in diesem Beitrag genannt werden. Im Rahmen dessen erhalten Sie konkrete Tipps mit Beispielen, die Sie sofort umsetzen können.

Hochwertiger Content hängt nicht von Keyword-Dichte, WDF*IDF, Textlänge usw. ab, die in der Vergangenheit von Relevanz waren. Das sind Faktoren, die für den Google-Algorithmus wichtig waren, aber für den Nutzer bedeutungslos sind. Texter sollen Texte schreiben und zwar für Menschen und nicht für den Google-Algorithmus. Das war lange Zeit nur eine Floskel, allerdings legen derzeitige Suchergebnisse nahe, dass es endlich der Wirklichkeit entspricht.

Die richtige Suchintention treffen

Was als hochwertiger Content angesehen wird, ist von den Erwartungshaltungen der Nutzer abhängig. Diese Erwartungshaltungen werden als Suchintention bezeichnet.

Je nach Suchintention erwarten die Nutzer einen Text, Abbildungen oder Videos. Wird ihnen etwas anderes geliefert, kann das zu Pogo Sticking führen. Dass es keine allgemeingültigen Tipps wie z. B. eine Textlänge von mindestens 300 Wörtern (Yoast-Empfehlung) gibt, belegt z. B. die Suchanfrage „Wetter Berlin“. Die Suchintention ist eine Wetterkarte, die auch „ohne Text“ bei einem Keyword mit einem hohen Suchvolumen (2,2 Mio.) auf Platz 1 rankt.

Ein häufiger Fehler vieler Webseitenbetreiber ist, dass sie den Content erstellen (lassen), ohne davor die Suchintention hinter einem Keyword zu prüfen.

Der Content wird häufig nach eigenem Ermessen erstellt und verfehlt dadurch die Suchintention.

Suchintention bei Suchbegriffen

Bei der Suchanfrage „Abbildungen“ würde man z. B. Definitionen und Tipps rund um Fotografien, die einen Textabschnitt veranschaulichen sollen, vermuten. Doch nur 1 Ergebnis von 10 entspricht dieser Suchintention. 9 Suchergebnisse beziehen sich auf mathematische Abbildungen. Fügt man der Suchanfrage weitere Begriffe wie z. B. „Abbildungen Bachelorarbeit“, „Abbildungen Masterarbeit“, „Abbildungen Text“ hinzu, so verweist kein einziges der 10 Suchergebnisse auf mathematische Abbildungen.

Abbildung 2: Suchergebnisse für „Abbildungen Bachelorarbeit“

Somit wird Ihr Content mit dem Hauptkeyword „Abbildungen“ zu den vielen Neben-Keywords wie „Abbildungen zitieren“, „Abbildungen gestalten“, „Abbildungen Hausarbeit“ usw. in den Top 10 nicht ranken (und umgekehrt).

Ein weiteres Beispiel ist das Keyword „Aktien“. 6 Suchergebnisse zeigen aktuelle Aktienkurse, 2 Suchergebnisse gehen auf die Definition und Fragen rund um Aktien ein, 1 Sucheregbnis berichtet über aktuelle Finanznachrichten (Videos) und ein weiteres Ergebnis gibt zu einzelnen Aktien Kaufempfehlungen. Sie sollten nicht versuchen, eine auf das Keyword „Aktien“ optimierte Seite auch auf das Keyword „Aktien kaufen“ im Text zu optimieren, da ganz unterschiedliche Suchintentionen damit verbunden sind. Zu „Aktien kaufen“ geht kein Ergebnis explizit auf Definitionen oder aktuelle Aktienkurse ein. Dieses Keyword hat eine allgemeine Ratgeber-Intention (wie z. B. „Warum sollte man Aktien kaufen?“). Umgekehrt werden Sie eine topgerankte Seite zum Keyword „Aktien kaufen“ nicht dazu bringen, auch zum Keyword „Aktien“ hoch zu ranken.

Abbildung 3: Suchergebnisse für „Aktien“
Abbildung 4: Suchergebnisse für „Aktien kaufen“

Um solche Misserfolge zu vermeiden, müssen Sie die Keywords nicht nach Suchvolumen, sondern nach Suchintention wählen. Dem Hauptkeyword dürfen nur Keywords hinzugefügt werden, die der Suchintention entsprechen. Um festzustellen, welche weiteren Suchbegriffe die gleiche Suchintention haben, geben Sie die Keywords bei Google einzeln ein. Solange mindestens 6 der 10 Suchergebnisse identisch sind, hat das Keyword die gleiche Suchintention. Sie erhalten eine detaillierte Liste von Suchbegriffen, anhand derer Sie den Text der Suchintention gemäß schreiben.

Layout für hohe Verweildauer

Dass das Suchergebnis der Suchintention entspricht, ist eine der Grundvoraussetzungen für eine hohe Verweildauer, die wiederum eines der relevantesten Nutzersignale für den Google-Algorithmus ist. Ein weiterer Einflussfaktor für eine hohe Verweildauer ist ein nutzerfreundliches Layout.

Viele Webseiten-Texte werden nicht mehr vollständig gelesen, sondern überflogen und es werden nur Abschnitte gelesen, die den Nutzer interessieren. Wenn Sie dem Nutzer eine „Textwand“ mit langen Absätzen anbieten, wird er sofort die Seite wieder verlassen. Sie müssen daher den Text so aufbereiten, dass der Nutzer sich schnell zurechtfindet. Hierfür eignen sich:

  • Inhaltsverzeichnisse mit Sprungmarken
  • viele und detaillierte Überschriften
  • Hervorhebungen wie z. B. Fettdruck und Kursivschrift
  • kurze Absätze.

Überschriften und Hervorhebungen sollten nicht zu „SEO-Zwecken“ missbraucht werden, zumal diese Methoden nicht mehr funktionieren. Verfassen Sie die Überschriften so, dass sie dem Nutzer einen Überblick über das Kapitel geben – nutzen Sie in der Überschrift nur dann ein Keyword, wenn es dem Leser einen Mehrwert gibt, ansonsten verzichten Sie darauf.

Phrasen sollten nur dann hervorgehoben werden, wenn sie dem Leser ein einfaches Überfliegen des Textes ermöglichen, ohne dass er die wichtigsten Informationen verpasst. Sie könnten diesen Text auch nur allein anhand der Hervorhebungen lesen und würden nichts verpassen. Eine große Schriftart und kurze Absätze (15-65 Wörter) haben einen positiven Einfluss auf die Leserfreundlichkeit. Je mehr Lesefreude Sie Ihren Lesern bringen, desto länger werden sie Ihren Text lesen.

Eigene Medien nutzen

Zwar lockern Bilder den Text auf, allerdings erkennen Nutzer Stock-Fotos und diese haben keinen positiven Einfluss auf die Verweildauer, da sie schnell überflogen werden. Erstellen Sie eine Infografik oder ein eigenes Bild (mit einem Beispiel).

Abbildung 5: Beispiel für eigenes Bild

Wenn der Nutzer ein Vorwort für seine Abschlussarbeit schreiben möchte, wird er die angeführte Beispiel-Abbildung mit Text nicht nur überfliegen, sondern lesen und ggf. einige Sätze überarbeitet übernehmen – das verlängert die Verweildauer mindestens um 30 Sekunden. Sicherlich gibt es auch in Ihrer Branche Möglichkeiten, interessante Bilder und Infografiken zu erstellen.

Neben Bildern sind Videos ein gutes Medium, um den Text aufzulockern und die Verweildauer erheblich zu verlängern. Je näher das Video thematisch an dem Inhalt der Website ist, desto länger wird es angeschaut. Zu manchen Themen wurden noch keine Videos erstellt, sodass sich für Sie Chancen ergeben, einzigartigen Content zu schaffen. Nutzer schauen sich viel eher Videos von den Webseitenbetreibern oder deren Produkten an als fremde Videos. Somit können Sie auch Menschen erreichen, die sich zwar für den Inhalt oder das Produkt interessieren, aber keine Freude am Lesen haben.

Fazit

Mit den genannten Tipps werden Sie bei der Suchintention nicht mehr danebenliegen und zufriedene Nutzer haben. Allerdings sollten Sie bedenken, dass es im Laufe der Jahre bei manchen Keywords zur Verschiebung der Suchintention kommen kann (z. B. von der Informationsabsicht zur Kaufabsicht) und Sie die URL dementsprechend anpassen müssen. Mit gut aufbereitetem Content können Sie die Verweildauer bei jeder einzelnen URL steigern. Je mehr URLs die Suchintention treffen und somit eine lange Sitzungsdauer des Lesers zur Folge haben, desto mehr profitieren alle URLs einer Domain und werden höher gerankt.

Piotr Snuszka Piotr Snuszka ist Gründer der BAS Business And Science GmbH, für die Ghostwriter Reden, Präsentationen, wissenschaftliche Arbeiten, E-Books schreiben, lektorieren, formatieren oder auf Plagiate prüfen.

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