Der Markt für SEO-Texte wandelt sich
Schon seit Monaten bemerken nicht nur wir bei content.de, sondern auch andere Anbieter, veränderte Anforderungen an SEO-Texte. Diesmal geht es nicht einfach um andere Keyworddichten oder Keywordpositionen. Die Welle an WDF*IDF- optimierten Texten war ein Vorbote für das veränderte Qualitätsdenken vieler Auftraggeber.
Das was wir und viel SEOs immer wieder gepredigt haben, ist nun auch bei den meisten Content-Einkäufern und Webseitenbetreibern angekommen: Gute Texte mit Mehrwert werden mittel- und langfristig die Nase vorn haben in den SERPs. Dieses Umdenken führt zu einer signifikanten Veränderung der Verteilung von Aufträgen auf dem freien Marktplatz. In den unteren Kategorien werden immer weniger Aufträge vergeben. Auftraggeber investieren inzwischen deutlich mehr in einen einzelnen Text. Dabei sind sie nicht nur bereit Aufträge in höheren, besser bezahlten Qualitätsstufen einzustellen, sondern auch in deutlich längere Texte zu investieren. content.de bietet mit den Stufen 4+ und 4++ eine deutlich feinere Abstufung an, als andere Anbieter.
Wer mehr Geld in die Hand nimmt, experimentiert ungerne. Als Folge davon werden immer mehr Aufträge als Group oder als Direct Order vergeben.
Längere Texte erfordern eine andere Herangehensweise des Autors
Ein guter Text braucht eine gewisse Länge, um Mehrwert transportieren zu können. Ein Text, der mehr als 400 Worte umfasst, braucht ein Textkonzept und ein stabiles inhaltliches Gerüst, um den Leser überzeugen zu können. Ein 200-Worte Text ist schnell geschrieben, ein Füllsatz und ein fehlender roter Faden sind hier noch zu verschmerzen. Bei einem längeren Text rächen sich jeder Füllsatz und ein fehlendes Textkonzept umgehend. Hier sind plötzlich ganz andere Fähigkeiten von einem Autor gefordert. Aus diesem Grund wandern längere Texte bei vielen Auftraggebern auch gleich in den Qualitätsstufen nach oben, denn die Textlänge skaliert nicht einfach mit der zur Verfügung gestellten Zeit, sondern erfordert Zeit für die Recherche und die Entwicklung einer Struktur.
Panda 4.0 und Payday Loan wirbeln die SERPS durcheinander
In der letzten Woche hat Google Investitionen in guten Content belohnt. Matt Cutts bestätigt, den Rollout der Version 4.0 von Panda. Zeitgleich ging ein weiteres Algorithmus-Update in die zweite Runde. Wer in den letzten Monaten bereits verstärkt auf guten Content gesetzt hat, profitiert von diesen Updates. Auf was zielen die aktuellen Updates genau ab?
Payday Loan 2.0
Das Payday Loan Update zielt auf Suchergebnisse, die sich mit – bei Affiliates wegen ihrer attraktiven Prämienkonstellationen so beliebten – Kreditvermittlungen beschäftigen. In den gleichen Topf werden – aus Googles Sicht – ähnlich unseriöse Seiten wir Pornoportale geworfen.
Der Hebel für die Abstufung sollen hier vom Algorithmus erkannte Black-Hat Methoden sein. In den USA sind von dem Payday-Loan-Update nur 0,3% aller Suchanfragen betroffen. In der Türkei , einem Land, in dem noch Black-Hat Wildwest Methoden hoch im Kurs stehen, sind bis zu 4% aller Suchanfragen betroffen. Unter Content Gesichtspunkten dürfte dieses Update irrelevant sein. Aktuelle Veränderungen an der Sichtbarkeit von Webseiten, die nicht in das Beuteschema des Payday-Loan Updates passen, sind daher allein auf das Panda 4.0 Update zurückzuführen.
Panda 4.0
Auch der vierte große Versionssprung des Panda Updates sorgt dafür, dass guter Content, der Lesern Mehrwert bietet, in den Suchergebnissen gestärkt und besser positioniert wird. Dabei wird der Algorithmus immer besser und bügelt einige alte Kollateralschäden aus. Mit den ersten Panda Updates hatten auch vereinzelt Seiten mit gutem Content das Nachsehen. Hier wurde inzwischen nachgebessert. Damalige Verlierer (wie z.B. gesundheit.de) gehören in diesen Tagen zu den Gewinnern. Im Sistrix Blog findet sich eine aufschlussreiche Liste von Gewinnern und Verlierern des aktuellen Updates. Es fällt auf, dass insbesondere Seiten mit langen Texten und viel themenrelevantem Content zu den Siegern zählen. Dazu gehören auch Seiten, auf denen schon immer guter Content zu finden war. So ist das Beton-Lexikon von baunetzwissen.de schon mehrere Jahre alt. Guter Content ist somit ein langlebiges Investitionsgut, das sich auch langfristig auszahlt.
Themenfokussierung der Domains steht im Mittelpunkt von Panda 4.0
Mit jedem größeren Versionssprung berücksichtigen Google Updates neue Aspekte und nehmen weitere Signale in den Rankingalgorithmus auf.
Sieht man sich die Gewinner und Verlierer des Panda 4.0 Updates an, fällt auf, dass Domains, die sich auf ein Thema (zum Beispiel Gesundheit oder Bau) fokussieren zu den Gewinnern zählen, während Domains, die mit einem thematischen Bauchladen wenig fokussiert daherkommen, abgestraft wurden.
Die Domain als Kompetenzzentrum für ein Thema gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Onpage-Optimierung ist längst zu einer Domain-Optimierung geworden.
Gutscheinportale und Vergleichsportale als thematische Bauchläden
Gutscheinportale und Preisvergleichsseiten haben ein klares Ziel: Gutscheine oder den besten Preis für ein Produkt, eine Dienstleistung oder Ähnliches zu finden. Gutscheine und Preise treten aber immer in Zusammenhang mit einem Produkt oder einer Dienstleistung auf. Daher werden solche Seiten immer auf Kombinationen wie zum Beispiel „Gutschein Zalando“ optimiert.
Da auch Gutscheinportale für Affiliates provisionsträchtig sind, wird auch hier in guten Content investiert, der sich bisher auch immer rentiert hat. Eine Seite wie gutscheinpony.de bietet guten und ausführlichen Content zu den Themen & Shows an, für die man auf der Seite Gutscheine finden kann. Das Problem besteht darin, dass diese Seiten zu viele Produkte beziehungsweise Dienstleistungen berücksichtigen. Eine Suchmaschine kann bei diesen Seiten nicht erkennen, ob hier ein Kompetenzzentrum für Hotels, für Schuhe und Mode, für Handys oder Versicherungen vorliegt. Der fehlende, oder diffuse Kontext in dem hier ein guter Text zu einem Thema auftaucht, verhindert daher ein gutes Ranking. Derselbe Text wird auf einer fokussiert ausgerichteten Domain deutlich besser ranken.
Themenwelten als Ausweg – Siloing als Heilmittel?
Haben Webseiten mit einem breiten Angebot nun ein grundsätzliches Problem? Ist das das Ende von Amazon und eBay? Natürlich nicht, aber das Leben wird wieder etwas komplizierter. eBay und die Preisvergleichsseite idealo.de zählen zu den Verlierern der aktuellen Panda-Runde. Es gibt aber auch Ausnahmen. Billiger.de, Hardwareschotte.de, ladenzeile.de und Stylight.de sind als Sieger der Neubewertung hervorgegangen. Das Geheimnis des Erfolgs scheint darin zu liegen, dass es die Betreiber und SEOs dieser Seiten geschafft haben, Themenwelten zu schaffen, die sich gegenüber anderen Bereichen auf der gleichen Seite abgrenzen. Das passiert über eine geschickte interne Linkstruktur, bei der Produkte und Ratgeber zu einem Themenkomplex nur untereinander verlinkt werden. Diese Technik wird auch Siloing genannt. In der Themenwelt „Schuhe“ auf stylight.de finden sich nur Menülinks zu anderen Schuhkategorien oder Themenseiten zu Marken von Schuhen. Um Herrenbekleidung zu finden, muss man erst wieder den Silo hinaufklettern bis zur Startseite und die Themenwelt wechseln. Ladenzeile.de geht sogar so weit, und lagert bestimmte Themen auf eigene Subdomains aus (tierbedarf.ladenzeile.de)
Konsequenzen für die Content-Beschaffung
Inzwischen sollte auch der letzte Webseitenbetreiber und SEO bemerkt haben, dass guter Content, der seinen Lesern Mehrwert bietet, ein rentables Investment ist. Der Bedarf an gutem Content wird daher weiter steigen. Um Mehrwert zu schaffen, bedarf es einer gewissen Textlänge, die wiederum die Notwendigkeit eines Textkonzeptes nach sich zieht. Beides erfordert qualifizierte Autoren. Der Trend, Aufträge an bekannte Autoren in Gruppen oder direkt an den Autor zu vergeben wird daher weiter anhalten. Erfreulich ist, dass dabei auch die durchschnittliche Vergütung pro Wort steigt, die die Autoren auf unserer Plattform erhalten.
Bildnachweis: Eric Isselée@fotolia.com
SEO ist erfolgreich durch Content und Links. Das wird die nächsten Jahre auch so bleiben. Die Google-Updates scheinen Websites, die strategisch auf Content-Bildung setzen immer mehr zu belohnen. Das ist ein gutes Zeichen! Die meisten KMU sind leider noch nicht so weit, “dass guter Content, der seinen Lesern Mehrwert bietet, ein rentables Investment ist.” Wir jedenfalls promoten euch Content-Kings und versuchen unsere Kunden zu überzeugen doch endlich zu bloggen…bloggen zu lassen 🙂
Grüße aus Stuttgart vom Xovilichter SEO Blog
Sehr geehrter Herr Dr. Sigge,
Ihren Artikel habe ich mit viel Interesse gelesen, nicht zuletzt deshalb, da er sich mit einem Thema befasst, das sozusagen “mein täglich Brot” ist.
Das Problem, wie ich es tagaus tagein erlebe, ist, dass vor allem die Betreiber kleiner Webseiten diese Punkte häufig noch nicht begriffen zu haben scheinen.
Immer wieder erlebe ich, dass die Textlänge zu einem bestimmten Thema, beispielsweise im psychologischen Bereich, mit 300 gewünschten Wörtern in keiner Weise geeignet ist, gewisse Aspekte wirklich umfassend zu erörtern, dafür aber häufig mit einer Unmenge gewünschter Keywörter so “gespickt” ist, dass dem Leser der Inhalt des Artikels einfach unleserlich erscheinen muss. Diese Tatsache ist kontraproduktiv und führt- im Gegensatz zu dem erhofften Erfolg- nicht zu mehr sondern natürlich zu weniger Trafic.
Nun habe ich von Algorithmik überhaupt keine Ahnung. Jedoch ist es einfach logisch, dass der Leser sich oft einzig und alleine deshalb einen Text durchliest, um informiert zu werden. Daher fällt es mir auch schwer, bestimmte Anforderungen an gewisse Textformalien nachzuvollziehen. IDF, WDF und wie diese “Gesetze” auch immer heißen mögen, können einen gut gegliederten Artikel mit vielen für den Interessenten wertvollen Inhalten einfach nicht ersetzen! Dem scheint ja nun auch die Einführung von Panda 4.0 zunehmend Rechnung zu tragen und damit meine schon immer gehegte Meinung zu unterstützen.
Häufig habe ich beobachtet, dass sehr viele clients, wie Ihr Unternehmen ja seine Kunden nennt, einfach zu bequem zu sein scheinen, sich die vielen Tipps, die auf der content Plattform stehen, auch durch zu lesen. “Beratungsresistent” wundern sie sich dann, dass selbst die Erstellung eines noch so hochwertigen Artikels nicht den gewünschten Platz im Ranking von Google & Co einnimmt. Abgesehen natürlich, dass lediglich EIN guter Text natürlich nicht ausreicht, wäre dies ja immerhin schon mal ein Anfang.
Dass Panda 4.0 sowohl zu kurze Texte, als auch mindere Qualität zunehmend abstraft, kann ich daher nur begrüßen.
Es wäre äußerst wünschenswert, wenn recht viele clients Ihren fundierten und wirklich erhellenden Artikel ebenfalls lesen würden!
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Marina Schott