Satzglieder bestimmen – auch für Texter hilfreich?

Müssen Texter eigentlich die grammatischen Kategorien beherrschen? Was nützt es uns, Satzbausteine wie Subjekt, Prädikat und Objekt auseinanderhalten zu können? Und wie stellt man dies am besten an? Hier finden Sie einige Tipps zum Bestimmen von Satzgliedern. 

Gelegentliche Unsicherheiten im Bereich Grammatik tauchen wahrscheinlich bei jedem Texter auf. Wenn beispielsweise im Austausch mit Auftraggebern oder Mitarbeitern der Qualitätssicherung Regeln thematisiert werden, stellt sich mancher Fragen wie: „Was ist eigentlich nochmal genau eine adverbiale Bestimmung? Und woran erkenne ich die?“ Aber auch beim Recherchieren grammatikalischer Gesetzmäßigkeiten im Netz oder beim Nachschlagen in Grammatikbüchern stoßen Autoren auf Begriffe wie „Prädikat“ oder „Attribut“ und sind nicht hundertprozentig sicher, ob sie die richtige Vorstellung davon haben. Dann sind manchmal umfangreichere Recherchen zu diesen Begriffen nötig. Schnell kommt man dabei vom Hundertsten ins Tausendste. Aber auch umgekehrt können Teile konkreter Sätze aus Texten häufig nicht den richtigen Kategorien zugeordnet werden. Vor allem wer während des Schreibens bei mehreren Formulierungsalternativen nicht weiß, welche richtig ist, kann Probleme bekommen. In dieser Situation kommt ein Autor bei eigenen Recherchen oft nicht weit, wenn er nicht weiß, unter welchem Begriff das Gesuchte zu finden ist. Daher ist es wichtig, die Grundbegriffe der Grammatik zu kennen. Beispielsweise sollten Sie in jedem beliebigen Satz die wichtigsten Satzglieder bestimmen können. 

So erkennen Sie Subjekt und Prädikat

Ein Satzglied kann aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Im Deutschen sind in jedem Satz mindestens zwei Satzglieder enthalten: ein Subjekt und ein Prädikat. Diese sind leicht voneinander zu unterscheiden. Eine Satzanalyse beginnt idealerweise mit diesen beiden Elementen.

Schritt 1: das Prädikat finden

Am einfachsten ist das Prädikat (die Satzaussage) zu erkennen: Es enthält immer (mindestens) ein Verb (ein Tätigkeitswort). Daher bietet es sich an, bei einem Satz zuerst das Prädikat zu suchen. In

   Laura liest.

ist „liest“ das Prädikat. Erfragen kann man es mit „Was geschieht?“ oder in diesem Fall „Was tut Laura?“ Das Prädikat beschreibt aber nicht nur Vorgänge und Handlungen, sondern auch Zustände und Eigenschaften. Hier fragen Sie besser: „Was ist der Fall?“, zum Beispiel in

   Der Anzug passt.

Verb letters

Ein weiteres Kriterium ist die Stellung. Das Prädikat steht in vollständigen deutschen Hauptsätzen (selbstständigen Sätzen) nie allein und nie am Anfang. Die verkürzte Äußerung 

   Passt! 

ist nach der herkömmlichen Grammatik kein vollständiger Satz und daher keine Ausnahme von dieser Regel. 

Ein Prädikat kann auch mehrteilig sein, zum Beispiel in folgenden Sätzen: 

   Laura hat gelesen

   Laura kann lesen

   Der Anzug hatte gepasst

Aber Achtung! In solchen Fällen geschieht es im Deutschen häufig, dass die Teile des Prädikats nicht zusammen stehen (Fernstellung). Insofern ist der Begriff „Satzglied“ irreführend, weil man sich unter einem Glied immer etwas Zusammenhängendes, im Ganzen Abtrennbares vorstellt. Es kann jedoch eine ganze Menge Text zwischen den Bestandteilen eines Prädikats stehen.

   Laura hat das Buch gelesen.

   Laura hat das Buch gestern ganz schnell während der Arbeitszeit im Büro     gelesen

Selbst das Verb kann in zwei Teilen erscheinen: 

   Laura holt das Buch ab

   Laura holt das Buch morgen nach dem Frühstück aus der Bibliothek ab

Die Möglichkeit der Fernstellung ist immer zu berücksichtigen, damit nicht am Ende einer Satzanalyse ein Element übrigbleibt, das Sie keiner Kategorie zuordnen können. 

Ist das Verb identifiziert, sind die „Mitspieler“ im Geschehen an der Reihe. Zunächst geht es am besten weiter zum Subjekt, da auch dieses in jedem vollständigen Satz enthalten ist. 

Schritt 2: das Subjekt finden

Ein Subjekt (Satzgegenstand) ist immer eine Nominalphrase – ein Satzglied, das mindestens ein Nomen (Hauptwort, Namenwort, Substantiv) oder ein Pronomen (Fürwort, z. B. er, sie, es) enthält. In einem einfachen Satz wie „Laura liest“ kann das Subjekt natürlich nur „Laura“ sein, wie wir per Ausschlussverfahren feststellen. Ein Satz kann mehrere Subjekte haben. Bei 

   Laura und Sascha lesen.

ist das Subjekt zweiteilig, kann aber in einem einfachen

   Sie lesen.

pronominalisiert werden. 

Allerdings ist nicht umgekehrt jede Nominalphrase ein Subjekt, sodass die Suche nach einem Nomen allein nicht reicht. Auch die Stellung hilft nicht, da diese im Deutschen nicht festgelegt ist. Entscheidend sind der Kasus (Fall), in dem das fragliche Nomen steht, und die Satzbedeutung.

Ein Subjekt steht immer im Nominativ. 

Manche männlichen Nomina haben in der Einzahl angehängte Endungen (Suffixe). Da gibt es solche, die den Mehrzahlendungen entsprechen („-(e)n“ in Herrn, Experten), aber nur im Genitiv, Dativ und Akkusativ. Außerdem gibt es die Endung „–(e)s“ (Vaters, Arztes), die für den Genitiv reserviert ist. Weibliche und sächliche Nomina haben keine Endungen (mit Ausnahme alter Dativendungen wie bei „im Hause“). Eine Nominalendung ist also ein formales Ausschlusskriterium für ein Subjekt, da hier ausschließlich ein Nominativ  infrage kommt.

Nach Nomina und Nominalphrasen im Nominativ fragt man mit „Wer oder was?“ Hinweise auf den Kasus können ansonsten insbesondere Artikel (der, die, das, dem, den, des, ein, einen, eine, einer, eines), Personalpronomina (er, sie, es, ihn, ihm, ihr), Possessivpronomina (sein, seine, seiner, seines) und Demonstrativpronomina (dieser, diese, dieses, diesem) geben. Die Zuordnung dieser Wörter zu Kasus ist zwar ohne Weiteres nicht eindeutig möglich, ein solches Wort schränkt aber die Auswahl ein. Wer Deutsch als Muttersprache hat, kennt bei den meisten Wörtern ohnehin das Genus (Geschlecht) und weiß beispielsweise, dass zu einem männlichen Nomen in der Einzahl die Artikel „der“ (Nominativ), „des“ (Genitiv), „dem“ (Dativ) und „den“ (Akkusativ) passen. Wenn ein fragliches Satzglied mit männlichem Nomen in der Einzahl auch einen Artikel enthält, ist es nur dann ein Subjekt, wenn der Artikel „ein“ oder „der“ lautet, denn ein Subjekt steht immer im Nominativ. Dementsprechend müsste ein männliches Pronomen als Subjekt „er“ oder „dieser“ lauten. Alle anderen Nomina und Pronomina sind dann Objekte. Für die weiblichen und sächlichen Formen gibt es vergleichbare Regeln. Bei Eigennamen bietet es sich an, den Kasus zu ermitteln, indem man einen passenden Artikel hinzufügt oder den Namen durch ein Pronomen ersetzt. 

   Laura liest.

    Die Laura liest . 

   Sie liest.

„Die“ und „sie“ können sowohl Nominativ als auch Akkusativ sein. Da hier nur ein Nomen vorliegt, muss es aber das Subjekt (im Nominativ) sein. 

   Paul besucht Lars.  Der Paul besucht den Lars.

   Er besucht ihn.

„Er“ ist immer Nominativ, also ist „Paul“ hier das Subjekt.

Häufig ist auch das Verb auf einen bestimmten Kasus des Objekts festgelegt. In solchen Fällen kann das Subjekt auch dann als solches erkannt werden, wenn es erst nach dem Verb steht oder in der Mehrzahl steht und keine zu diesem Kasus passenden Merkmale aufweist. Dies betrifft Verben, die mit Dativ oder Genitiv stehen. 

Beispiel: 

   Dem Erpresser antworten die Polizisten nicht mehr. 

   Dativobjekt        Prädikat       Subjekt

Sind also ein Nominativ oder ein Verb (eventuell mit Hilfsverb) identifiziert, haben wir Subjekt und Prädikat. Der ganze Rest, sofern vorhanden, kann Objekte oder adverbiale Bestimmungen enthalten. 

Weitere Satzglieder: Objekte 

Nicht alle Sätze enthalten Objekte. Bei vollständigen Aussagesätzen mit mehr als zwei Wörtern kann jedoch (mindestens) eines enthalten sein.

Kasus als Unterscheidungsmerkmal: Wer schlägt wen? 

Die Unterscheidung nach dem Kasus dient nur dazu, Subjekte und Objekte zu identifizieren, sondern auch, um verschiedene Objekte untereinander abzugrenzen. Da beides rein formal nur bei männlichen Nomina eindeutig möglich ist, empfiehlt es sich, die Bedeutung (den beschriebenen Sachverhalt) immer mit einzubeziehen. 

Merken können Sie sich die verschiedenen Kasus zum Beispiel über die Bedeutung der lateinischen Ursprungswörter, auch wenn Sie vielleicht kein Latein gelernt haben. 

Das Wort Nominativ stammt von lat. nomen, „der Name“ – die Ähnlichkeit mit dem Deutschen ist hier eine ideale Eselsbrücke. Das Verb nominare bedeutet „nennen“ (auch wir haben „nominieren“), daher wird ein Nomen auch als Nennwort bezeichnet. Bei Sätzen mit „heißt“ steht das Nomen immer im Nominativ.  Nach Satzgliedern mit diesen Kasus fragt man mit „Wer oder was?“

   Der Polizist (Nominativ, „wer?“) heißt Pohl.

Genitiv kommt von lat. gignere, „hervorbringen“. Ableitungen dieses Wortes begegnen uns regelmäßig in Wörtern wie „generieren“, „Generation“ und „Genetik“, aber auch Adjektiven wie „psychogen“. Wörter im Genitiv bezeichnen manchmal die Herkunft („der Sohn des Bürgermeisters“), in der Regel jedoch allgemein die Zugehörigkeit. Die Frage lautet: „Wessen?“

   der Ausweis des Kollegen (Genitiv, „wessen?“)

Dativkommt von lat. dare, „geben“. Täglich haben wir mit Daten zu tun, diese sind uns „gegeben“ (liegen uns vor). „Geben“ steht immer mit Dativ. 

   Er gibt dem Kontrolleur (Dativ, „wem“?) seine Fahrkarte.

Akkusativ kommt von accusare, „beschuldigen, anklagen“, englisch: to accuse.  Das „A“ am Anfang von „Akkusativ“ entspricht unserem deutschen „an“ (wie in anklagen), so ist die Bedeutung leicht zu behalten. Hier sehen wir die typische Situation vor uns: 

  Der Staatsanwalt (Nominativ) klagt den Verbrecher (Akkusativ, „wen?“)     an. 

Stehen ein Objekt und ein Subjekt beide in der Mehrzahl, dann sind Akkusativ und Nominativ formal nicht voneinander zu unterscheiden. Zur Bestimmung der Satzglieder müssen dann immer die Bedeutung und der Kontext herangezogen werden.

Beispiele: 

  Die Polizisten schlagen die Verbrecher. 

Mögliche Interpretationen: 1. Die Verbrecher werden von den Polizisten geschlagen, 2. Die Polizisten werden von den Verbrechern (und von niemand anderem) geschlagen.

  Kleider machen Leute.

Mögliche Interpretationen: 1. Kleider machen die Leute, die sie tragen, zu dem, was sie sind, 2. Kleider werden von Leuten (nicht z. B. von Maschinen oder Tieren) gemacht.

Hier können sowohl die Polizisten als auch die Erpresser bzw. sowohl die Kleider als auch die Leute Subjekt sein. Wer wen schlägt oder was macht, muss anhand außersprachlicher Informationen ermittelt werden. 

Mit diesem Wissen können Sie nicht nur zwischen einfachen Objekten und Präpositionalobjekten unterscheiden, sondern auch deren Kasus erkennen. 

Oberflächengrammatikalische Subjekte und Objekte dürfen Sie übrigens nicht mit den Rollen im beschriebenen Geschehen (stark vereinfacht und überspitzt gesagt Rollen wie „Täter“, „Opfer“, „Instrument“ „Produkt“ und dergleichen) verwechseln, auch wenn sie diesem manchmal entsprechen. Denn je nach Formulierung (im Aktiv oder Passiv) können Sie dasselbe Nomen entweder als Subjekt oder als Objekt verwenden, ohne dass sich die Bedeutung (und damit die „Täter“-„Opfer“-Konstellation) ändert. 

Aktiv:    Der Polizist schlägt den Verbrecher.

              Subjekt                         Objekt

Passiv:  Der Verbrecher wird von dem Polizisten geschlagen. 

             Subjekt                                 Objekt 

Hauptkategorien – direkt und indirekt

Bei den Objekten unterscheiden wir direkte und indirekte Objekte. 

Direkte Objekte stehen im Akkusativ (Artikel: den, die, das, einen, eine, ein). Indirekte Objekte stehen im Dativ (Artikel: dem, der, einem, einer). Nach einigen Grammatiken zählen auch Genitiv- und Präpositionalobjekte zu dieser Kategorie. 

Wie bei den Subjekten ist die Bestimmung bei männlichen Nomina in der Einzahl am leichtesten.

Beispiele

   Der Polizist verhaftet den Verbrecher. 

   Subjekt      Prädikat   Akkusativobjekt

   Der Polizist droht       dem Verbrecher. 

   Subjekt        Prädikat Dativobjekt

   Der Polizist zeigt           dem Verbrecher seinen Dienstausweis.

   Subjekt       Prädikat    Dativobjekt            Akkusativobjekt

   Der Polizist zeigt        dem Verbrecher den Dienstausweis seines Kollegen. 

   Subjekt       Prädikat   Dativobjekt         Akkusativobjekt      Genitivobjekt

   Der Polizist wartet     auf den Verbrecher.

   Subjekt       Prädikat   Präpositionalobjekt

Beim letzten Beispiel haben wir es mit einem Präpositionalobjekt zu tun. Hier steht vor dem eigentlichen Objekt eine Präposition (ein Verhältniswort). Dieses Objekt unterscheidet sich von der adverbialen Bestimmung (Adverbiale, Umstandsbestimmung) dadurch, dass die Präposition durch das zugehörige Verb festgelegt ist. („Warten“ erfordert in der Ergänzung die Präposition „auf“). Alle weiteren Angaben sind optionale Umstandsbestimmungen (Genaueres dazu siehe unten), in  denen auch andere Präpositionen vorkommen können. Diese sind durch die Bedeutung des Satzes (die beschriebene Situation) und nicht durch das Verb festgelegt. 

   Der Polizist wartet im Streifenwagen      auf den Verbrecher. 

                                      Adv. Bestimmung       Präpositionalobjekt

Männliche und sächliche Genitivobjekte sind in der Einzahl eindeutig am Artikel (des oder eines) oder am Demonstrativ- bzw. Possessivpronomen (dieses, seines, ihres) zu erkennen (den Dienstausweis seines Kollegen). Zusätzlich bekommt das Nomen häufig selbst eine Genitivendung (des Verbrechers, des Mannes, Herrn Pohls). Wieder einmal ist die Weiblichkeit im Nachteil – hier stimmen Genitiv und Dativ in allen Teilen formal überein und die Bedeutung muss noch zusätzlich zur Ermittlung herangezogen werden. 

Wie denn? Wo denn? Was denn? Adverbiale Bestimmungen 

Weitere nicht obligatorische Satzglieder sind die bereits kurz erwähnten adverbialen Bestimmungen (Adverbiale). In diesen macht der Autor oder Sprecher Angaben über die näheren Umstände des Geschehens. Sie können komplexe Ausdrücke z. B. mit Präpositionen sein („im Streifenwagen“) oder auch nur aus einem Adverb bestehen („lange“, „vorsichtig“, „heftig“, „seither“). Je nach Bedeutung können sie verschiedenen Kategorien zugeordnet werden. 

Wir unterscheiden adverbiale Bestimmungen 

  • des Ortes (lokal), „im Streifenwagen“, „nach Herford“
  • der Zeit (temporal), „drei Stunden“, „nachts“, „seit Sonnenaufgang“ 
  • der Art und Weise (modal), – „langsam“, „mit einem Knüppel“, „vorsichtig“
  • des Grundes (kausal), „wegen des schlechten Wetters“
  • des Zweckes (final), „zur Feststellung der Personalien“
  • der Bedingung (konditional), „bei schlechtem Wetter“
  • der Einräumung (konzessiv), „trotz des schlechten Wetters“

Die letzten drei Typen zählen manche Theoretiker auch zu den Kausaladverbialen. 

   Der Polizist wartet    seit Sonnenaufgang    im Streifenwagen auf den       Verbrecher

   Subjekt        Prädikat  Temporaladverbiale   Lokaladverbiale    Präpositionalobjekt

Anwendungssituationen 

Hier nun zwei mögliche Beispielsituationen, in denen einige der oben dargestellten Regeln wichtig sein können.

Angenommen, Sie haben in einer Produktbeschreibung folgenden Satz geschrieben: 

| Dank des atmungsaktiven Futters mit einem hohen Viskoseanteil bietet     | Ihnen dieser Mantel einen hohen Tragekomfort. 

Sie haben Zweifel, ob „Dank des atmungsaktiven Futters“ grammatikalisch korrekt ist. Wenn Sie genau diesen Satzteil in eine Suchmaschine eingeben, werden Sie vielleicht ein paar andere Produktbeschreibungen mit dieser Formulierung finden, jedoch ist dies noch kein Beweis für die Richtigkeit. Sicherer wäre es, auf einer renommierten Grammatikseite herauszufinden, ob der richtige Kasus in Verbindung mit „dank“ vorliegt. Mehrere Ergebnisse dazu und zu anderen Kombinationen mit demselben Kasus erhalten Sie am schnellsten, wenn Sie den Kasus zusammen mit „dank“ oder ähnlichen Präpositionen eingeben. Doch welchen Kasus haben Sie verwendet? 

Sehen Sie nach, ob es Artikel, Pronomina oder Endungen gibt, die Aufschluss über den Kasus geben oder zumindest die Zahl der Möglichkeiten eingrenzen. Im Beispiel ist dies der Fall: „des“ und die Endung -s am Wort „Futter“ sind eindeutige Anzeichen für einen Genitiv. Geben Sie nun „dank“ und „Genitiv“ in die Suchmaske ein. Sie erhalten gleich ganz oben einen Link zu der beruhigenden Information aus dem Hause Duden, dass sowohl Dativ als auch Genitiv möglich sind. 

Umgekehrt kann es sein, dass Sie als Reaktion auf einen Fehler eine zunächst rätselhafte Antwort erhalten. Angenommen, Sie haben versehentlich geschrieben: 

  *Dank des atmungsaktiven Futters mit einem hohen Viskoseanteil bieten     Ihnen dieser Mantel einen hohen Tragekomfort. 

Welche Frage müssen Sie stellen, um das Subjekt zu ermitteln? Richtig: „Wer oder was?“ Das Verb ist „bieten“, also fragen Sie „Wer oder was bietet einen hohen Tragekomfort?“ Antwort: „dieser Mantel“. Und das Verb hat jetzt auch schon die richtige Form „bietet“, denn das Subjekt „dieser Mantel“ steht in der Einzahl.

Fazit

Gewisse Grundkenntnisse über die wichtigsten Satzglieder und Strategien zu deren Bestimmung können also auch in der täglichen Schreibpraxis nützlich sein. Kasus-Wissen ist eine sinnvolle Ergänzung. Beides erleichtert die Kommunikation – ob beim Nachschlagen oder zur Klärung von Problemen. Mit den richtigen Fragestellungen erfassen Sie schnell die Struktur eines Satzes, verstehen Regeln und können Formulierungen genau planen. Theorie und Praxis greifen hier wie bei vielen anderen Tätigkeiten ineinander.

Arbeit von zuhause übernehmen und mit dem Texte schreiben Geld verdienen:

4 thoughts on “Satzglieder bestimmen – auch für Texter hilfreich?

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  • 19. November 2018 at 00:08
    Permalink

    Vielen Dank, Frau Lohmann,

    für dieses Grammatik-Menü mit verschiedenen Gängen. Ich habe mir mehrfach den Lesegenuss gegönnt: Das war auch nötig, um jeden Gang dieses Menüs zu verdauen. Rein gefühlsmäßig – da bin ich sicher – beherrscht jeder content.de-Autor das, was Sie uns so wunderbar angerichtet servieren. Andernfalls könnte man/frau auf dieser Plattform kein Geld verdienen. Aber so formalisiert, wie Sie es machen, verhilft es vermutlich allen Autoren zu einem noch präziseren Satzbau-Verständnis.

    Ich nehme erst einmal Ihre Definitionen der vier Fälle neu in meinen Hinterkopf auf als jemand, der schon nicht mehr Latein im Abitur machen musste: Zum Beispiel, dass Genitiv von hervorbringen kommt und etwas mit Generation und Genetik zu tun hat. Die beiden Graphiken, die Sie in dem Artikel anbieten, werden gewiss noch häufiger den Verdauungsweg durch meine Gehirnwindungen nehmen.

    Wenn dieser eine Blog-Beitrag auch noch kein Nachschlage-Werk ist, so speichere ich ihn doch als Nachschlage-Aufsatz ab. Und den werde ich gewiss noch häufiger über meinen Bildschirm scrollen.

    Dafür sagt vielen Dank mit Gruß an die content.de-community
    Peter Umlauf

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